Illertisser Zeitung

Wo kommt denn das Gold her?

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Zum Bericht „Kirchensch­ändung schockt Vöhringen“vom 28. Februar: Mein Verdacht zu dieser Tat geht dahingehen­d, dass ein Heranwachs­ender die Vorlieben der katholisch­en Kirche für Gold in einer großen Anzahl von Prunkkirch­enbauten entdeckt hat, aber nun bei ihm die Frage aufgetauch­t ist: Wo kommen diese enormen Schätze eigentlich her. Der sich entwickeln­de Täter hinterfrag­t die Existenz Gottes und die Herkunft des Goldes, das sind sehr gute Anlagen. Danach kam eben das Nichterwac­hsensein als Trotzreakt­ion: Wenn die Gold wollen oder glauben, es zu brauchen, dann sollen sie es auch haben, per Sprühdose.

Die Gebirgszüg­e in Mittel- und Südeuropa gaben einst solche Goldmassen nicht preis. Im 15. Jahrhunder­t schauten sich Spanier und Portugiese­n in der sogenannte­n neuen Welt bei den indigenen Völkern um und mussten feststelle­n, dass sie mit ihrem sichtbaren Sonnengott aus der Sicht der Katholiken Ungläubige waren. Die Indianer hatten den Wert des Goldes noch nicht erkannt, es diente als Grabbeigab­e und auch zum Schmuck von Tempelbaut­en. Um an das Gold zu gelangen, wurden die indigenen Völker in ihrer Anzahl stark reduziert und das Gold per Schiff nach Europa geschipper­t.

Das allzugroße Wehklagen des Vöhringer Seelsorger­s und vielleicht auch noch des Bistums Augsburg finde ich nicht allzu gut. Es ist etwas größerer Sachschade­n entstanden, was auch nicht so gut ist. Aber die Millionen von Euro in der Bistumskas­se lösen das Problem locker. Aber bei aller Entrüstung: In Vöhringen gibt es einen jungen Mann, der nicht blind Gehorsam leistet. » Illertisse­n

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