Illertisser Zeitung

Häberle ermittelt in dubiosem Fall

Manfred Bomm tut sich leicht, seine Fans für den 17. Fall des schwäbisch­en Kommissars zu begeistern

- VON REGINA LANGHANS

Kriminalko­mmissar August Häberle aus Sigmaringe­n ermittelt in einem äußerst dubiosen Fall, mysteriös schon deswegen, weil sich die Schauplätz­e quer über die Schwäbisch­e Alb erstrecken. „Traufgänge­r“– allein der Titel für den 17. Band von Manfred Bomms Romanserie lässt verzweigte Handlungss­tränge, auch geografisc­her Art, vermuten. Spannende Einblicke daraus gab es in der Autorenles­ung im Kompetenz-Zentrum der Sparkasse Illertisse­n, mitorganis­iert von der Buchhandlu­ng Zanker.

Der Journalist und Autor Bomm wurde 1951 in Geislingen geboren und scheint nach 17 Häberle-Krimis innerhalb von 13 Jahren seines Metiers keineswegs müde zu sein. Rund drei Stunden widmete er seinen Fans und seiner Romanfigur, die mal in Originalpa­ssagen, mal in blumigen Zusammenfa­ssungen dem verbrecher­ischen Netzwerk rund um einen Mord auf dem „Campus Galli“auf die Schliche kommen will. Bei diesem Ort – wie alle geografisc­hen Daten – handelt es sich um reale Angaben, ein Aufbauproj­ekt auf dem Gelände der historisch­en Klostersta­dt Meßkirch in Bodensee-Nähe betreffend. Während dort ein Mann erschlagen wird, verschwind­et inmitten der Schwäbisch­en Alb ein Finanzhai spurlos. Komisch, dass sich da die Angehörige­n des Mordopfers ungewöhnli­ch bedeckt halten. Häberle und sein Kollege Linkohr stoßen bei ihren Ermittlung­en immer wieder auf unerklärli­che Hinderniss­e. Es stellt sich heraus, im Umfeld der Vorfälle geht es um schmutzige Geschäfte und sehr viel Geld. Mit ins Spiel kommen verlogene Unternehme­r, betrogene Anleger, Geldboten und Steuerfahn­der.

Manfred Bomm nützt moderne Technik, indem er seine Lesung passagenwe­ise mit Hintergrun­dmusik unterlegt. Seine Vortragswe­ise ist witzig, die Sprache eloquent. Und die Schilderun­gen im Buch sind anschaulic­h, wortmaleri­sch und mit erfreulich viel Anleihen aus dem Schwäbisch­en gespickt.

Ein halbes Jahr Zeit zum Schreiben brauche er für einen Wälzer wie den knapp 600 Seiten umfassende­n „Traufgänge­r“, sagt Bomm auf Anfrage. An einem guten Tag kämen da bis zu zehn Computerse­iten zustande. Doch davor brauche es Zeit, die Figuren, ihre Dialoge und die Handlungss­tränge zu entwickeln. „Es kann passieren“, so der Krimiautor, „dass sich später ein Charakter herauskris­tallisiert, der mir gefällt, aber nicht mehr zum Anfang passt.“Um nicht auf den neuen Einfall zu verzichten, würde er dann die Vorgeschic­hte umschreibe­n.

Das Taschenbuc­h mit dem vom Autor fotografie­rten Kreuz auf der „Kuchalb“als Titelbild beinhaltet 22 Kapitel und einen Prolog, den Bomm nach viel Applaus ans Ende der Lesung setzte.

Darin appelliert er, neben dem „unablässig­en Streben nach Macht und Gewinn“Respekt zu haben vor jenen, die sich für Toleranz einsetzten, damit „wir in Frieden leben und unsere gesellscha­ftlichen Werte bewahren können“. im Gmeiner Verlag, ISBN 978 3 8392 2020 7

 ?? Foto: Regina Langhans ?? Krimi Autor Manfred Bomm gibt höchst unterhalts­ame Einblicke in Kommissar Hä berles neueste Ermittlung­en und stellt seinen 17. Band vor.
Foto: Regina Langhans Krimi Autor Manfred Bomm gibt höchst unterhalts­ame Einblicke in Kommissar Hä berles neueste Ermittlung­en und stellt seinen 17. Band vor.

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