Wo Kellmünz investieren will
2017 soll unter anderem Baugrund gekauft werden. Was noch geplant ist
Mehr Platz für Wohnungen, Häuser und Betriebe: Kellmünz soll in den kommenden Jahren weiter wachsen – die Gemeinde will vor allem junge Familien locken. Aber auch Firmen sollen sich vermehrt im Markt ansiedeln. Mit dem Gewerbegebiet „Kälberweide“und einem neuen Baugebiet nördlich des Friedhofs sind die ersten Grundsteine gelegt. Und auch 2017 soll weiter in neuen Baugrund investiert werden.
480000 Euro sind für den Kauf von Grundstücken vorsorglich in den Haushalt eingestellt. Nicht das einzige Vorhaben, für das der Markt in diesem Jahr Geld ausgeben will. Dabei startete der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch mit weniger guten Voraussetzungen in seine Haushaltsvorberatungen: weniger Gewerbesteuer-Einnahmen, ein Anstieg der Kreisumlage und höhere Ausgaben bei den laufenden Kosten. Spielraum für Investitionen gibt es dennoch. Eine Übersicht: ● Der Bau des Römerdenkmals neben dem Rathaus soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Rund 30 500 Euro wird die Gemeinde heuer investieren. Damit liegen die Gesamtkosten für das Denkmal bei rund 63000 Euro. Die Gemeinde rechnet dabei mit Zuschüssen des Amts für ländliche Entwicklung (ALE) und Spenden in Höhe von insgesamt 48 000 Euro. ● Wie berichtet, übernimmt die Gemeinde bei der Kirchenmauer-Sanierung die Bauherrschaft und beteiligt sich mit zehn Prozent an den Kosten. Bei den bislang veranschlagten 365000 Euro Gesamtkosten sind das 36500 Euro, die die Gemeinde in diesem Jahr zuschießt. ● 480000 Euro sind 2017 für den Kauf von Grundstücken vorsorglich im Haushalt eingestellt. Der Verkauf von Grundstücken wiederum soll rund 268000 Euro in die Gemeindekasse spülen. Erschlossen wird in diesem Jahr das Wohngebiet am Arnold-Butzbach-Weg nördlich des Friedhofs. 160000 Euro sind dafür im Haushalt eingeplant. ● Dass 2017 bereits Bagger anrollen werden, davon geht Bürgermeister Michael Obst nicht aus. Dennoch soll es in diesem Jahr mit dem Bau einer neuen Sporthalle vorangehen. Rund 100 000 Euro sind für Planungskosten vorgesehen. Mit beteiligt am voraussichtlich rund 1,2 Millionen Euro teuren Projekt sind Sport- und Musikverein. ● Die Feuerwehr soll in den kommenden Jahren mit einem neuen Löschgruppenfahrzeug (LF 8) ausgestattet werden. Insgesamt 250 000 Euro sind in den Jahren 2019 und 2020 für die Anschaffung eingeplant. In diesem Jahr fallen rund 13000 Euro für die Umstellung zum Digitalfunk an. Dabei rechnet die Gemeinde mit Zuschüssen von rund 6300 Euro. ● Die Baumaßnahmen am Gewerbegebiet „Kälberweide“östlich der Staatsstraße sind laut Obst weitestgehend abgeschlossen. Für die Erschließung des Gebiets hat der Markt einen sogenannten Kassenkredit in Höhe von einer Million Euro aufgenommen, der laut Kämmerin Claudia Pfisterer aber nicht im allgemeinen Schuldennachweis der Gemeinde auftaucht. Sobald Grundstücke verkauft werden, wird der Kredit abbezahlt. 150 000 Euro wird der Markt in diesem Jahr tilgen. Durch das Gewerbegebiet verspricht sich die Gemeinde auch einen Zuwachs in der Gewerbesteuer, deren Einnahmen zuletzt rückläufig waren. In diesem Jahr liegen diese voraussichtlich bei knapp 136000 Euro (Vorjahr: rund 166 000 Euro). ● Bereits im vergangenen Jahr sollte mit dem Ausbau des bislang unbeschrankten Bahnübergangs am Steinweg begonnen werden – getan hat sich bislang nichts. In diesem Jahr, hofft Obst, soll es losgehen. Baubeginn könnte im Spätsommer sein. Die Kosten von insgesamt 750000 Euro übernehmen zu je einem Drittel Gemeinde, Bund und Bahn, die auch Bauherr ist. ● Auch die Arbeiten an Rechbergring, Kirch- und Römerstraße sollen 2017 abgeschlossen werden. Für den Straßenbau (ohne Kanal und Wasserleitungen) in diesem Bereich sind 2017 Ausgaben in Höhe von rund 400 000 Euro vorgesehen. Gleichzeitig sollen rund 530 000 Euro an Zuschüssen fließen. ● Bis zu 610000 Euro sollen bis 2019 für die Sanierung von Wasserschiebern, Brunnen und Hochbehälter sowie den Bau einer Verbindungsleitung zwischen Osterberg und Kellmünz ausgegeben werden. 2017 sollen unter anderem 50000 Euro für die Sanierung der Wasserschieber fließen. ● Die Schulden der Gemeinde sollen zum Ende des Haushaltsjahres bei rund 542 000 Euro liegen (Vorjahr: 651 000 Euro). Pro-Kopf-Verschuldung bei 1378 Einwohnern: rund 390 Euro (Vorjahr: 474 Euro). Die Kreisumlage steigt von rund 489 000 Euro auf knapp 602 000 Euro.