Mehr Hochzeiten, weniger Schulden
Rathauschef präsentiert wichtigste Zahlen und Fakten zu Babenhausen
Rund 100 Besucher fanden sich im historischen Rösslesaal zur Bürgerversammlung in Babenhausen ein. Hier die wichtigsten Zahlen und Fakten aus dem Bericht von Bürgermeister Otto Göppel: ● Der Markt Babenhausen mit Ortsteilen zählte zum Jahresbeginn 5807 Einwohner, 60 mehr als im Vorjahr. Darunter sind 227 nur mit Nebenwohnsitz. Der Ausländeranteil beträgt 12,6 Prozent, auch bedingt durch den Zuzug von Asylbewerbern. 63 Prozent der Bevölkerung ist im Erwerbsalter zwischen 19 und 65 Jahren. Die Zahl der Geburten ist im Jahr 2016 mit 56 gegenüber dem Vorjahr ein wenig gesunken, diejenige der Hochzeiten aber um ein Drittel gestiegen. ● Die Gewerbesteuereinnahmen waren mit 4,3 Millionen Euro 2016 (Vorjahr 3,4 Millionen Euro) deutlich höher. Allerdings müssen heuer aufgrund eines geänderten Steuermessbescheids 560 000 Euro zurückerstattet werden. Dagegen stieg der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer um 100 000 Euro auf 2,87 Millionen Euro erneut an. Die Grundsteuereinnahmen liegen mit 676 000 Euro wieder über dem Vorjahresniveau. Größter Ausgabeposten bei den Steuern und Abgaben war wieder die Kreisumlage mit etwa 2,8 Millionen Euro, gefolgt von der stark gestiegenen Gewerbesteuerumlage mit rund einer Million Euro und der VG-Umlage mit 686 000 Euro. Die Steuerkraft lag mit 1126 Euro pro Kopf über dem Landesdurchschnitt (894 Euro). ● Der Schulden- stand ist bis zum Jahreswechsel auf 4,98 Millionen Euro gesunken. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 908 Euro (Landesdurchschnitt: 764 Euro). ● Derzeit besuchen 1263 Kinder, davon 442 aus dem Fuggermarkt, die drei Babenhauser Schulen. Die Verwaltungsumlage beträgt dafür allein für Babenhausen 444 000 Euro. Die Investitionsumlage betrug für den Markt 556000 Euro. Die Kosten für die Sanierung des Schulzentrums betragen voraussichtlich 13,1 Millionen Euro, wofür Zuschüsse in Höhe von 3,58 Millionen Euro erwartet werden. Die Sanierung (ohne Außenanlagen) ist früher als geplant abgeschlossen. Einweihungsfeier ist Mitte Mai. ● Die inzwischen vier kommunalen Kindergärten besuchen insgesamt 198 Kindern, die von 50 Mitarbeitern betreut werden. In der Kinderkrippe werden derzeit 24 Kinder bis zum Alter von maximal 3 Jahren betreut. Bei den Kindergärten summierte sich das Defizit auf zusammen 792 000 Euro, 40 000 Euro mehr als im Vorjahr. ● 107 Feuerwehrleute, zu denen noch 40 Feuerwehranwärter kommen, leisten bei den Wehren in Babenhausen und Klosterbeuren Dienst. Beim laufenden Unterhalt entstand ein Minusbetrag von 110000 Euro. Um weiterhin optimale Bedingungen zu schaffen, wurde in Babenhausen ein Mitarbeiter des Bauhofes teilweise als Gerätewart angestellt. In diesem Jahr schafft die Marktgemeinde einen 485 000 Euro teuren Rüstwagen an, für den rund 200000 Euro an Zuschüssen erwartet werden. ● 2016 kamen nur wenige neue Flüchtlinge in die VG Babenhausen. Vielmehr hat sich ihre Gesamtzahl etwas verringert. Sie ist lediglich in Babenhausen selbst auf derzeit 76 angestiegen. ● Im Jahr 2016 wurden 487000 Kubikmeter Wasser mit „ausgezeichneter Qualität“gefördert. Alle gemessenen Werte liegen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten. Zudem konnten die Wasserverluste auf 28 Prozent zurückgefahren werden. Bei der Abwasserbeseitigung wurde die technische Ausrüstung in das Drosselbauwerk in der Frundsbergstraße eingebaut. Die Nachrüstung für das Überlaufbauwerk Gänsbergstraße und Verbesserungen im Zulauf des Beckens „Am Anfall“sollen heuer erfolgen. ● Änderungen gab es unter anderem bei den Bebauungsplänen „Gewerbegebiet westlich der Ulmer Straße“und „Evangelikreuz“, wodurch zusätzlicher Wohnraum geschaffen wurde. Aufgrund der Hochwassersituation gestaltet sich die Ausweisung des neuen Baugebiets am Klosterbeurer Bach als „langwieriger als erwartet“. Die Erweiterung des Gewerbegebiets Schöneggweg ist weiter in der Planungsphase, wird aber 2017 wohl genehmigungsreif. Im Neubaugebiet „Weinrieder Feld“sind kaum noch Plätze frei. Deshalb wird über ein neues Baugebiet nachgedacht. ● Die Kreuzungsbereiche beim ehemaligen Postamt erhielten sogenannte intelligente Ampelschaltungen, die in Stoßzeiten für kürzere Wartezeiten sorgen. ● Babenhausen gehört zum Hochwasserzweckverband Günztal. Mit dem Bau des ersten Rückhaltebeckens bei Eldern soll 2018 begonnen werden, was die Marktkasse mit 21500 Euro belastet. Für Diskussion sorgt noch die Festlegung der Überschwemmungsgebiete an der Günz, aber auch der innerörtliche Hochwasserschutz, bei dem Babenhausen als nächster Ort an der Reihe ist. ● 2016 wurde ein Kooperationsvertrag mit der Telekom unterzeichnet. Derzeit laufen bereits die ersten Baumaßnahmen. Ab Juli soll dann das Netz mit den deutlich höheren Geschwindigkeiten betriebsbereit sein. Insgesamt kostet diese Maßnahme 389000 Euro, wovon auf den Markt 160000 Euro entfallen. ● Auf der Grundlage des vor drei Jahren beschlossenen Entwicklungskonzepts ISEK soll das Gebiet „Stadtmitte“, in Angriff genommen werden. Thema ist dabei auch die kontrovers diskutierte Stellplatzsatzung. ● Für Babenhausen und den Ortsteil Klosterbeuren gilt seit Jahresbeginn eine neue Satzung. Während die Gebühren in Babenhausen größtenteils niedriger geworden sind, muss man in Klosterbeuren deutlich mehr bezahlen. ● Für das Kulturleben in Babenhausen sorgen zahlreiche Vereine und Organisationen, aber auch der Arbeitskreis „Kultur, Bildung und Soziales“unter der Leitung von Claudia Schäfer. Der zeichnet auch für die Kulturtage 2017 verantwortlich, die am 22. April beginnen.