Illertisser Zeitung

Umstritten­e Linde wird gefällt

Anliegerkl­age wegen lichtraube­ndem Baum hat Erfolg

- (lor)

Ein Hauseigent­ümer im Wohngebiet Römerhalde in Bellenberg hat – wie berichtet – einen Rechtsanwa­lt eingeschal­tet, weil die Kommune die im Bebauungsp­lan vorgegeben­e Lindenalle­e nicht radikal stutzen will. Der Anlieger leidet unter dem Schattenwu­rf und kämpft seit Längerem um die Beseitigun­g des Übels. Nun kommt die Gemeinde insofern seinem Wunsch nach, als der mittlere von drei ans Grundstück grenzenden Bäumen gefällt und durch einen jüngeren ersetzt wird. An beiden Nachbarbäu­men wird der in den Garten reichende Überhang zurückgesc­hnitten.

Dies sei auch Pflicht der Gemeinde, räumte Bürgermeis­terin Simone Vogt-Keller ein. Sie hofft, dass mit dem Fällen und Nachpflanz­en der mittleren Linde für die nächsten 20 bis 25 Jahre Ruhe ist, denn solange haben die Alleebäume für ihre heutige Größe gebraucht.

Bei zwei Gegenstimm­en hat das Ratsgremiu­m den Weg befürworte­t und sich dabei an einem von zwei Lösungsvor­schlägen des Anwalts orientiert. Die Anlieger hatten mit- teilen lassen: Entweder den mittleren Baum ganz beseitigen und die zwei anderen radikal stutzen oder alle drei fällen und auf Anliegerko­sten durch junge zu ersetzen.

In der Diskussion gab es durchaus Verständni­s für den Anlieger, der schon sein Wohnzimmer­fenster vergrößert hatte für mehr Licht. Andere warnten davor, einen Präzedenzf­all zu schaffen. Zweiter Bürgermeis­ter Kurt Bucher resümierte: Im Wald haben Bäume andere Funktionen als im Ort, wo es erlaubt sein muss, zu große zu fällen.

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