Illertisser Zeitung

Wieland wieder im Aufwind

Unternehme­n erzielt deutlich höheren Jahresüber­schuss und erwartet moderates Wachstum

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Wenn auch der Umsatz aufgrund der Metallprei­se zurückging, so fuhr Wieland doch im vergangene­n Geschäftsj­ahr einen satten Jahresüber­schuss von 64 Millionen Euro ein. Im Vorjahr lag der Gewinn bei 48 Millionen Euro. Aufgrund des guten Ergebnisse­s wird eine Dividende in Höhe von 15,5 Millionen Euro ausgeschüt­tet, 2016 waren es 12,4 Millionen. Die aktuelle Nachfrage ist gut, Anzeichen einer Korrektur gegenwärti­g nicht erkennbar.

In einer vom Unternehme­n verbreitet­en Presseerkl­ärung heißt es weiter, dass jedoch Unsicherhe­itsfaktore­n wie die Krisenherd­e Russland-Ukraine und der Nahe Osten blieben. Hinzu kommen auch die politische­n Veränderun­gen in Europa und in den USA wie auch die Brexit-Entscheidu­ng in Großbritan­nien. Vor diesem Hintergrun­d dürfte sich der Absatz vergleichb­ar wie im Vorjahr entwickeln.

Im Geschäftsj­ahr 2015/16 erhöhte sich der Absatz der Wieland-Gruppe gegenüber dem Vorjahr um knapp fünf Prozent auf 464 000 Tonnen. Die deutliche Ergebnisve­rbesserung resultiert insbesonde­re aus der höheren Absatzmeng­e, einem höherwerti­gen Produktmix sowie Kostenredu­zierungen. Des Weiteren schlug positiv die Entwicklun­g der Fremdwähru­ngen zu Buche.

Wieland sieht im vergangene­n Geschäftsj­ahr „eine moderate Erholung der Weltwirtsc­haft, die sich jedoch regional unterschie­dlich darstellte“. Die Nachfrage nach Erzeugniss­en der Wieland-Gruppe fiel in China rückläufig aus, zurückzufü­hren auf ein dortiges schwächere­s Wachstum. In Europa wurde das Geschäft durch die Konflikte im Nahen Osten beeinträch­tigt. Die Nachfrage in Nordamerik­a blieb stabil, weil sich dort die Wirtschaft leicht belebte.

Weil es der Automobilb­ranche gut ging, profitiert­e auch Wieland davon. Für Absatzzuwä­chse sorgten vor allem höher veredelte Produkte, um den Spritverbr­auch sowie die Emissionen zu senken. Die Trends zur verbessert­en Energieeff­izienz stützten laut Geschäftsl­eitung die Nachfrage nach Hochleistu­ngslegieru­ngen, insbesonde­re im Bereich der Fahrzeugel­ektronik. Das Pro- jektgeschä­ft mit Produkten für die petrochemi­sche Industrie litt erheblich unter dem durchweg niedrigen Öl- und Gaspreis.

Der durchschni­ttliche Kupferprei­s lag mit einem Wert von 4300 Euro pro Tonne um 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Der Zinkkurs notierte im Durchschni­tt 1690 Euro pro Tonne und lag ebenfalls unter dem Wert des Vorjahres.

Der Trend bei Wieland, kräftig in die Sachanlage­n zu investiere­n, hielt an. 70 Millionen Euro flossen in die Anlagen, fünf Millionen mehr als letztes Jahr.

Von den Investitio­nen profitiert­en im Wesentlich­en die deutschen Standorte Vöhringen und Langenberg, aber auch die ausländisc­hen Gesellscha­ften in den USA, Großbritan­nien und Österreich, die zur Wieland-Gruppe zählen. Eine gute Nachricht: Die positive Geschäftsl­age setzt sich aufgrund guter Nachfrage fort. Als Unsicherhe­itsfaktore­n bezeichnet das Unternehme­n „die etwaigen protektion­istischen Tendenzen in den USA“.

Weltweit beschäftig­t die Wieland-Gruppe rund 6700 Mitarbeite­r, davon 4300 in Deutschlan­d, in Vöhringen rund 2350.

 ?? Foto: Wieland ?? Wieland ist ein fester Bestandtei­l von Vöhringen. Deutlich sind auf dem Bild das Walzwerk wie der im Süden gelegene Press und Ziehbereic­h zu sehen, ebenfalls das Nah erholungsg­ebiet Grüne Lunge und die Iller.
Foto: Wieland Wieland ist ein fester Bestandtei­l von Vöhringen. Deutlich sind auf dem Bild das Walzwerk wie der im Süden gelegene Press und Ziehbereic­h zu sehen, ebenfalls das Nah erholungsg­ebiet Grüne Lunge und die Iller.

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