Wieland wieder im Aufwind
Unternehmen erzielt deutlich höheren Jahresüberschuss und erwartet moderates Wachstum
Wenn auch der Umsatz aufgrund der Metallpreise zurückging, so fuhr Wieland doch im vergangenen Geschäftsjahr einen satten Jahresüberschuss von 64 Millionen Euro ein. Im Vorjahr lag der Gewinn bei 48 Millionen Euro. Aufgrund des guten Ergebnisses wird eine Dividende in Höhe von 15,5 Millionen Euro ausgeschüttet, 2016 waren es 12,4 Millionen. Die aktuelle Nachfrage ist gut, Anzeichen einer Korrektur gegenwärtig nicht erkennbar.
In einer vom Unternehmen verbreiteten Presseerklärung heißt es weiter, dass jedoch Unsicherheitsfaktoren wie die Krisenherde Russland-Ukraine und der Nahe Osten blieben. Hinzu kommen auch die politischen Veränderungen in Europa und in den USA wie auch die Brexit-Entscheidung in Großbritannien. Vor diesem Hintergrund dürfte sich der Absatz vergleichbar wie im Vorjahr entwickeln.
Im Geschäftsjahr 2015/16 erhöhte sich der Absatz der Wieland-Gruppe gegenüber dem Vorjahr um knapp fünf Prozent auf 464 000 Tonnen. Die deutliche Ergebnisverbesserung resultiert insbesondere aus der höheren Absatzmenge, einem höherwertigen Produktmix sowie Kostenreduzierungen. Des Weiteren schlug positiv die Entwicklung der Fremdwährungen zu Buche.
Wieland sieht im vergangenen Geschäftsjahr „eine moderate Erholung der Weltwirtschaft, die sich jedoch regional unterschiedlich darstellte“. Die Nachfrage nach Erzeugnissen der Wieland-Gruppe fiel in China rückläufig aus, zurückzuführen auf ein dortiges schwächeres Wachstum. In Europa wurde das Geschäft durch die Konflikte im Nahen Osten beeinträchtigt. Die Nachfrage in Nordamerika blieb stabil, weil sich dort die Wirtschaft leicht belebte.
Weil es der Automobilbranche gut ging, profitierte auch Wieland davon. Für Absatzzuwächse sorgten vor allem höher veredelte Produkte, um den Spritverbrauch sowie die Emissionen zu senken. Die Trends zur verbesserten Energieeffizienz stützten laut Geschäftsleitung die Nachfrage nach Hochleistungslegierungen, insbesondere im Bereich der Fahrzeugelektronik. Das Pro- jektgeschäft mit Produkten für die petrochemische Industrie litt erheblich unter dem durchweg niedrigen Öl- und Gaspreis.
Der durchschnittliche Kupferpreis lag mit einem Wert von 4300 Euro pro Tonne um 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Der Zinkkurs notierte im Durchschnitt 1690 Euro pro Tonne und lag ebenfalls unter dem Wert des Vorjahres.
Der Trend bei Wieland, kräftig in die Sachanlagen zu investieren, hielt an. 70 Millionen Euro flossen in die Anlagen, fünf Millionen mehr als letztes Jahr.
Von den Investitionen profitierten im Wesentlichen die deutschen Standorte Vöhringen und Langenberg, aber auch die ausländischen Gesellschaften in den USA, Großbritannien und Österreich, die zur Wieland-Gruppe zählen. Eine gute Nachricht: Die positive Geschäftslage setzt sich aufgrund guter Nachfrage fort. Als Unsicherheitsfaktoren bezeichnet das Unternehmen „die etwaigen protektionistischen Tendenzen in den USA“.
Weltweit beschäftigt die Wieland-Gruppe rund 6700 Mitarbeiter, davon 4300 in Deutschland, in Vöhringen rund 2350.