Renk blickt vorsichtig in die Zukunft
Die Firma hält sich auf hohem Niveau. Warum sie aber mit weniger Aufträgen rechnet
Lange Zeit ging es dem Augsburger Getriebehersteller Renk gut. Jetzt schaut das Unternehmen vorsichtiger in die Zukunft, obwohl sich die Zahlen noch auf einem hohen Niveau halten. Im vergangenen Jahr holte die Aktiengesellschaft Aufträge in Höhe von 486 Millionen Euro ins Haus – drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch der Umsatz stieg um neun Millionen auf 799 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern um eine Million auf 65 Millionen Euro. Bei der Ausschüttung an die Aktionäre hält sich das Unternehmen zurück – mit 2,20 Euro pro Aktie bleibt die Dividende auf gleicher Höhe wie zuvor.
Die Firma Renk wurde im Jahr 1873 in Augsburg gegründet und hat heute noch dort den Hauptsitz. Sie stellt spezielle Getriebe her, die zum Beispiel in Schiffe, Windkraftanlagen oder Panzer verbaut werden. Etwa 2200 Menschen arbeiten beim Unternehmen. 1100 davon in Augsburg, der Rest in Niederlassungen auf der ganzen Welt.
Renk denkt bei den Investitionen um. Anstatt in Sachgüter steckte der Konzern sein Geld 2016 stärker in Forschung und Entwicklung. Die Ausgaben für Sachinvestitionen sanken um 25 Millionen Euro, während drei Millionen Euro mehr in die Forschung flossen. Die Aktiengesellschaft erklärt den Rückgang der Sachausgaben damit, dass bereits in den vergangenen Jahren viel Geld in diese Sparte gesteckt wurde. Der Rückgang sei demnach geplant.
Für das kommende Jahr zeigt Renk weniger Optimismus. Der Konzern rechnet mit weniger neuen Aufträgen und spürbar schrumpfenden Gewinnen. Das liege zum einen an ungünstigen Entwicklungen auf wichtigen Absatzmärkten, etwa der angespannten Lage in der Ölund Gasindustrie. Zum anderen schmälere die anhaltend angespannte Wettbewerbssituation die Gewinne. Gerade sinke auch die Nachfrage für Getriebe, die in Windkraftanlagen verbaut werden.