Brandstifter in den eigenen Reihen
Geständiger Täter ist Mitglied bei Memminger Feuerwehr
Ein Brandstifter ist in Memmingen auf frischer Tat ertappt worden. Er hatte Mülltonnen im Treppenaufgang eines Mehrfamilienhauses in der Salzstraße angezündet. Das Besondere dabei ist: Der 23-jährige Tatverdächtige ist auch noch Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Memmingen. Er ist geständig.
Ihm wird vorgeworfen, mehrere kleine Brände und einen gefährli- chen Brand im August vergangenen Jahres gelegt zu haben. „Es ist ein rabenschwarzer Tag in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Memmingen“, sagt Stadtbrandrat Raphael Niggl.
Die Kripo war von Anfang an von Brandstiftung ausgegangen. Nach den Vorkommnissen seien die Einsatzkräfte der Feuerwehr sehr selbstkritisch gewesen, sagte Niggl. So hätten die Kollegen der Polizei verdächtige Wahrnehmungen mitgeteilt. „Bei Brandstiftungen gibt es bei uns null Toleranz. Erst recht für Feuerwehreinsatzkräfte“, sagt Niggl.
Memmingens neuer Oberbürgermeister Manfred Schilder begrüßte die Mitarbeit der Feuerwehr bei den Ermittlungen. Dadurch sei es gelungen, den mutmaßlichen Brandstifter zu überführen. In den vergangenen Monaten hatten in Memmingen überwiegend nachts Mülltonnen und Wertstoffcontainer gebrannt.
Durch ein Feuer in einer Gaststätte am 11. August 2016 war der größte Schaden angerichtet worden. Dabei entstand ein Sachschaden von 100 000 Euro. Der 23-Jährige ist geständig und räumt insgesamt zwölf Brandstiftungen ein. Die Ermittlungsrichterin erließ Untersuchungshaftbefehl, weil die Gefahr besteht, dass der junge Mann weiter zündelt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann nun unter anderem schwere Brandstiftung vor. Er befindet sich inzwischen in einer Justizvollzugsanstalt.