Mein Haustier, das rätselhafte Wesen
Wir holen uns einen Hund oder eine Katze ins Haus. Kuscheln und kraulen, füttern und filmen das Tierchen. Und denken, wir machen für unser neues Familienmitglied alles richtig. Wenn wir uns da mal nicht täuschen
„Warum sollen Katzen nicht ins Schlafzimmer?“, fragt sie rhetorisch in den Raum hinein. Tuscheln in einigen Stuhlreihen.
Dexel legt nach. Die Krux daran sei, sagt sie, dass wir gleichzeitig unsere Katzen unterfordern – zumindest die ohne Freigang. „Glauben Sie, dass sie sich mit einem Leben zwischen Sofa und Futterplatz zufriedengeben?“Mit dem Ergebnis, dass sie ihren Jagdtrieb nicht ausleben können und sich „Katzenhobbys“suchen. Den Kühlschrank öffnen, den Müll plündern oder eben die BHs der Nachbarinnen klauen. Die Lösung lautet: Beschäftigung, Beschäftigung, Beschäftigung. Der Moment, als sich das eigene schlechte Gewissen meldet.
„30 Prozent der Katzen“, sagt Birga Dexel dann noch, „hätten ein besseres Leben, wenn die Halter mehr über ihre Bedürfnisse wüssten.“Und ihnen ein Grundkurs beim Tierarzt zur Pflicht gemacht würde, schickt Heide Lim Leher in der Kaffeepause hinterher. Eine sehr gepflegte 75-jährige Dame, im Ruhrpott geboren, seit 2000 in Bregenz zu Hause. Dann erzählt sie von ihren 30 Jahren in Schweden („Immer mit Katzen“), ihrem Mann, einem Chinesen, der schon mal sage: „Du liebst die Katze mehr als mich.“Überhaupt: Mimi. Gut über zehn, vom Tierschutzverein, eigenwillig, aber ein Herzerl. Doch nie habe sie „gesprochen“. Bis vor kurzem. Erst zaghaft, jetzt immer öfter.
Wie das sein kann, fragt sie später Professor Susanne Schötz. Die ist
Sie miaut, gurrt, heult, schnurrt. Aber warum?