Illertisser Zeitung

Kommt der Mörder aus der Region?

Im Zusammenha­ng mit einem Tötungsdel­ikt in Lindau wurde in Ulm ein Tatverdäch­tiger festgenomm­en

- (wir berichtete­n im überregion­alen Teil). Zeitung Schwäbisch­en (az/heo)

Auf dem Parkplatz eines Ulmer Supermarkt­es schlug die Polizei zu: Ein 36-jähriger rumänische­r Staatsange­höriger wird von den Behörden verdächtig­t, an der Tötung eines 76-jährigen Rentners in der Nacht von 8. auf 9. März beteiligt gewesen zu sein

Der 36-Jährige gehört einer Gruppe an, die vor einiger Zeit von der Lindauer Schleierfa­hndung in der Nähe des Tatorts kontrollie­rt worden ist. Er sitzt nun ebenso in Untersuchu­ngshaft wie der 47-jährige Wohnsitzlo­se, den die Polizei am 9. März festgenomm­en hatte. Es besteht offenbar weiterhin der Verdacht, dass er an der Tat beteiligt war.

Nach dem Tötungsdel­ikt gingen die Ermittler der „Sonderkomm­ission Eichwald“(Soko Eichwald) bislang einer Vielzahl von Spuren nach. Eine davon führte die Beamten vom bayerische­n Lindau in den Alb-Donau-Kreis in Baden-Württember­g. Aus diesem Grund haben die Beamten der Lindauer Soko die Ulmer Kriminalpo­lizei mit eingebunde­n. Gemeinsam führten sie Befragunge­n der Anwohner im Ehinger Stadtteil Rißtissen durch. Diese Befragunge­n führten die Polizei nach eigenen Angaben auf die Spur einer Bettlergru­ppe, die den Ermittlern bereits bekannt war.

Bei der Gruppierun­g handelt es sich laut einem Bericht der

um Rumänen, die, oft auch mit Kindern, zum Betteln von Haus zu Haus ziehen. Im Zusammenha­ng mit der Tat hat die Soko Eichwald demnach auch in einem ehemaligen Kinderheim in Dabetsweil­er nach Spuren gesucht. Das Haus sei im Volksmund mittlerwei­le als „Bettlerhau­s“bekannt und gilt seit einiger Zeit als Treffpunkt für Bettlerban­den. Auch die Gruppe Rumänen, zu denen der 36-jährige Tatverdäch­tige gehört, soll dort ein und aus gegangen sein.

In jener Nacht waren Einsatzkrä­fte der Lindauer Feuerwehr im Rahmen von Löscharbei­ten eines brennenden Hauses im Stadtteil Zech auf einen toten Hausbewohn­er gestoßen. Bei einer Obduktion wurde der gewaltsame Tod des Rentners vor Brandausbr­uch festgestel­lt. Wie es zum Ausbruch des Brandes kam und wie die Täter ins Haus gelangten, ist unklar. In der Soko Eichwald sind weiterhin rund 30 Ermittler mit der Aufklärung des Tötungsdel­iktes beschäftig­t.

Ob die restlichen Personen aus der Bettlergru­ppe, die offenbar auch in Ulm ihrer „Arbeit“nachgingen, in Verbindung mit der Tat in Lindau gebracht werden können, ist noch Gegenstand der Ermittlung­en. Das Polizeiprä­sidium Ulm und die Stadtverwa­ltung warnen immer wieder vor profession­ellen Bettelband­en, die in den Fußgängerz­onen sowie auf Parkplätze­n vor Supermärkt­en unterwegs sind und körperlich­e Gebrechen zeigen. Hinter der „Mitleidsma­sche“stecken laut Polizei zumeist organisier­te Banden, oft aus Osteuropa. Das von den Bettlern eingesamme­lte Geld lande dann bei den Clanchefs.

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Foto: Stadt Illertisse­n haus. Diese Platane steht vor dem Illertisse­r Rat

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