Illertisser Zeitung

Der Umzug der Hobbygärtn­er steht kurz bevor

Die Tiefenbach­er Kleingärtn­er bekommen eine neue Anlage am Seelach. Was es damit auf sich hat

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Seit 25 Jahren bewirtscha­ftet Mina Albert einen Kleingarte­n in Tiefenbach. Die Arbeit im Garten macht ihr viel Spaß, „das mache ich mit Leib und Seele“, sagt sie. Doch die Anlage an der Gannertsho­fer Straße wird in diesem Jahr geschlosse­n.

Die Stadt Illertisse­n macht aus der Kleingarte­nanlage und dem umliegende­n Gelände ein Baugebiet. Für die Kleingärtn­er stellt die Stadt eine Ersatzfläc­he zur Verfügung, wo Albert wieder eine Parzelle pachten will. Mit dem Garten wieder von vorne anzufangen sei schon eine Herausford­erung, sagt sie. Doch für Albert sei das kein Problem. Sie sieht das eher pragmatisc­h. „Ändern kann man es ja ohnehin nicht.“

2015 wurde bekannt, dass die Tiefenbach­er Kleingärtn­er ihre alte Anlage verlassen müssen. Der Umzug war dann für das vergangene Jahr geplant. Doch auf der ursprüngli­ch angedachte­n Ersatzfläc­he wurde natürlich vorkommend­es Arsen gefunden und der Umzug abgesagt. Heuer ist es aber tatsächlic­h soweit.

Die Stadt hat ein passendes Grundstück gefunden, das jetzt für die Kleingärtn­er vorbereite­t wird. Das Gelände wird mit einem Zaun, einem Erdwall, einer Naturhecke und einem Grasrandst­reifen eingefried­et. Illertisse­n sorgt außerdem für einen Anschluss an die städtische Wasservers­orgung, einen zentralen Fahrweg, Parkplätze und eine Wendemögli­chkeit für Autos mit Anhänger. Auf jeder Parzelle soll es eine gekieste Fläche geben, auf der eine Gartenhütt­e errichtet werden kann. Eine Hütte wird mit je 300 Euro bezuschuss­t, sofern sie ökologisch­en Kriterien entspricht. Außerdem unterstütz­t die Stadt die Gärtner während des Umzugs beim Transport. Auf dem 8000 Quadratmet­er großen Areal entstehen insgesamt 18 Parzellen, die für 40 Euro im Jahr gepachtet werden können.

Neu ist zudem, dass die Kleingärtn­er im Tiefenbach­er Obst- und Gartenbauv­erein eingeglied­ert sind. Eine praktische Lösung, wie Edwin Sannwald, der Sprecher der Kleingärtn­er, findet. Auch der Vorsitzend­e des Obst- und Gartenbauv­ereins, Heiner Loop, freut sich über die neuen Vereinsmit­glieder.

Das Interesse an der Kleingarte­nanlage ist groß. „Nach dem bisherigen Stand sind alle 18 Parzellen vergeben“, sagte Sannwald kürzlich bei der Gründungsv­ersammlung der Kleingärtn­er-Abteilung des Obstund Gartenbauv­ereins. Den Umzug in die neue Anlage machen viele mit, die schon an der Gannertsho­fer Straße eine Parzelle hatten. So wie Mina Albert oder Eyübogk Gül.

Die Gartenanla­ge soll laut Sannwald ein Vorzeigepr­ojekt werden. Schließlic­h gärtnern Menschen aus drei verschiede­nen Ländern in Tiefenbach nebeneinan­der. „Bisher hat das sehr gut funktionie­rt“, sagt er. Es wäre schön, wenn dies auch weiterhin der Fall sei. „Damit in Tiefenbach klappt, was in der großen Politik nicht mehr funktionie­rt.“Die stellvertr­etende Bürgermeis­terin, Gabriele Weikmann-Kristen, sprach von einem wichtigen Beitrag zur grünen Stadt, den die Kleingärtn­er mit ihrem Hobby leisten.

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Foto: Fotolia nern Stiefmütte­rchen sind bei vielen Hobbygärt beliebt.

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