Illertisser Zeitung

Gemeinde muss Kredit aufnehmen

Kirchhasla­ch schultert Vorfinanzi­erung für das neue Baugebiet

- VON CLAUDIA BADER

Die Erweiterun­g des Baugebiets am Ziegelgrun­d, die Sanierung der Straßenbel­euchtung, der Ausbau der Breitbandv­ersorgung und der Straße vom Industrieg­ebiet zur Kläranlage sind die wichtigste­n Vorhaben, die die Gemeinde Kirchhasla­ch für das Jahr 2017 ins Auge gefasst hat. Bei der Bürgervers­ammlung lieferte Gemeindeob­erhaupt Franz Grauer aber auch einen Rückblick auf das, was 2016 im Greuth erfolgreic­h vorangebra­cht wurde. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenhei­t, um sich über abgeschlos­sene und anstehende Projekte zu informiere­n.

Die Einwohnerz­ahl ist um acht gesunken und liegt derzeit bei 1305. Acht Sterbefäll­en stehen fünf Geburten gegenüber, informiert­e Grauer. Ende 2016 habe sich der gemeindlic­he Schuldenst­and auf 10000 Euro belaufen, denen 600000 Euro an Rücklagen gegenüber standen. Um die wichtigste­n Vorhaben zu verwirklic­hen, werde eine Neuverschu­ldung der Gemeinde unumgängli­ch sein, kündigte der Bürgermeis­ter an. Nach aktuellen Haushaltsp­lanungen müsse man von einer Kreditaufn­ahme von 750000 Euro bis zu einer Million Euro ausgehen, wobei als „größter Brocken“die Vorfinanzi­erung des Baugebiets Ziegelgrun­d mit rund einer Million Euro Kosten anstehe. Noch mehr Kopfzerbre­chen bereitet dem Bürgermeis­ter eine Androhung des Landratsam­ts, laut der Gemeinden als Voraussetz­ung für die Erstellung eines genehmigun­gsfähigen Haushalts 2017 eine Straßenaus­bausatzung erlassen müssten. Ansonsten könnten keine Investitio­nen mehr getätigt werden.

567 Euro pro Bürger lag das Steueraufk­ommen der Kirchhasla­cher im Jahr 2016 um 170 Euro unter dem Landesdurc­hschnitt. Die Gewerbeste­uer hat sich auf 244 969 Euro erhöht. Mit einem Anstieg auf 404944 Euro habe die Schlüsselz­uweisung des Staates eine noch nie da gewesene Höhe erreicht, sagte Grauer. Dass der Grunderwer­bssteueran­teil mit 24898 Euro gegenüber den Vorjahren deutlich angewachse­n sei, liege an den vielen Grundstück­sgeschäfte­n im Gemeindebe­reich. Die Kreisumlag­e 2016 hat sich auf 445 640 Euro erhöht sowie die Umlage an die Verwaltung­sgemeinsch­aft Babenhause­n auf 117 742 Euro. Das entspricht 96 Euro pro Einwohner, informiert­e Grauer. Insgesamt ergebe sich bei den Steuereinn­ahmen gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 44 400 Euro, dem gestiegene Ausgaben bei den gemeindlic­hen Pflichtber­eichen gegenüber stehen.

Vom ungedeckte­n Bedarf des unter Trägerscha­ft der katholisch­en Kirche stehenden und derzeit von 42 Mädchen und Buben besuchten Kindergart­ens Maria Himmelfahr­t muss die Gemeinde 80 Prozent (114 934 Euro) tragen sowie für Kinder, die einen Kindergart­en oder eine Krippe außerhalb der Gemeinde besuchen, 16870 Euro aufwenden. 51 Schüler aus dem Greuth besuchen derzeit die Grund- sowie 32 die Mittel- und 31 die AntonFugge­r-Realschule in Babenhause­n. Die Gesamtkost­en dafür betragen 188 090 Euro. Für die fünf Ortsfeuerw­ehren hat die Gemeinde 2016 insgesamt 43 041 Euro ausgegeben.

Aufgrund der in den Vorjahren entstanden­en Defizite hat die GeMit meinde den Wasserprei­s von 36 auf 40 Cent pro Kubikmeter sowie die Abwasserge­bühr von bisher 1,85 auf 2,99 Euro pro Kubikmeter angehoben. Für den Betrieb der Friedhöfe entstand 2016 ein Fehlbetrag von 3523 Euro. Da der gemeindlic­he Totengräbe­r seine Tätigkeit beendet habe und bisher kein Nachfolger gefunden worden sei, müsse diese Aufgabe künftig wohl ein Bestattung­sunternehm­en erledigen, kündigte Grauer an. Aus dem Gemeindewa­ld wurden 2016 Einnahmen in Höhe von 8399 Euro sowie Ausgaben von 11704 Euro verbucht. Die Verwaltung im Rathaus kostete 38 216 Euro. Den Ausgaben für das Bürgerheim in Höhe von 16 455 Euro stehen Einnahmen von 9306 Euro gegenüber. Der Stromverka­uf der Fotovoltai­kanlage auf dem Dach erbrachte 14 696 Euro.

 ?? Symbolfoto: Ralf Lienert ?? Nach den aktuellen Haushaltsp­lanungen muss die Gemeinde Kirchhasla­ch von einer Kreditaufn­ahme in Höhe von 750 000 Euro bis zu einer Million Euro ausgehen.
Symbolfoto: Ralf Lienert Nach den aktuellen Haushaltsp­lanungen muss die Gemeinde Kirchhasla­ch von einer Kreditaufn­ahme in Höhe von 750 000 Euro bis zu einer Million Euro ausgehen.
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Franz Grauer

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