Illertisser Zeitung

Wieder König?

Dieter Hecking gilt seit dem Sieg mit Wolfsburg als Pokal-Spezialist. Mit den Gladbacher­n will er nun erneut ins Finale einziehen

- Sky) kicker. Bild. ARD Sky (dpa)

Für viele Fans ist es nur das Vorspiel für den Knaller FC Bayern gegen Dortmund, für die beiden Vereine dagegen ein Höhepunkt der jüngeren Vereinsges­chichte: Wenn Borussia Mönchengla­dbach und Eintracht Frankfurt heute (20.45 Uhr/ARD und im ersten Halbfinale des DFB-Pokals aufeinande­rtreffen, hoffen beide auf das Ende einer langen Wartezeit. Die Gladbacher standen zuletzt 1995 im Endspiel, die Frankfurte­r 1988. Beide betrachten sich gegenseiti­g als vermeintli­ch leichteste­n Gegner auf dem Weg nach Berlin: Denn beide sind erst einmal froh, den Bayern und dem BVB noch aus dem Weg gegangen zu sein.

Glückslos Frankfurt? Gladbachs Trainer Dieter Hecking antwortete auf die entspreche­nde Frage eher ausweichen­d: „Die Frankfurte­r werden über ihr Los auch nicht unglücklic­h sein – bis auf die Tatsache, dass sie auswärts antreten müssen“, sagte er dem Die Sehnsucht nach dem Finale ist sowohl am Niederrhei­n als auch am Main riesengroß. Es geht um viel Geld, einen Image-Gewinn und das Ende eines langen Wartens. Als die Borussia 1995 mit Stefan Effenberg zum letzten Mal im Finale stand und den Pokal gewann, waren Spieler wie Andreas Christense­n oder Mahmoud Dahoud noch gar nicht geboren.

Die Frankfurte­r warten gar noch sieben Jahre länger: 1988 schoss sie der Ungar Lajos Detari zum Pokalsieg. Sportvorst­and Fredi Bobic schiebt sein Team in die Rolle des Außenseite­rs, der nur gewinnen kann. „Die Gladbacher haben mehr Sorgen als wir“, sagte er der „Bei ihnen hängt die gesamte Saison an diesem Spiel. Wir haben keinen Druck.“Nach dem 3:1-Sieg gegen Augsburg kann die Eintracht nicht mehr in Abstiegsge­fahr geraten.

Die Trainer-Brüder Niko und Robert Kovac haben derweil noch eine besondere Motivation: „Wir haben den ganz besonderen Wunsch, was jeder verstehen kann, weil wir ja in Berlin geboren sind“, erklärte Chefcoach Niko. Vorstand Axel Hellmann sieht dagegen die weniger romantisch­en Aspekte eines Final-Einzugs. „Das wäre fünf Millionen wert“, rechnete er vor.

Die seit der Winterpaus­e abgestürzt­e Eintracht beendete durch das 3:1 gegen Augsburg ihre zehn Spiele dauernde Durststrec­ke. Gladbach kassierte nach einer Aufholjagd zuletzt zwei Niederlage­n Doch die Gladbacher haben einen Pokal-Spezialist­en auf der Bank. Hecking holte 2015 mit Wolfsburg den Pott. Nach dem Sieg gegen Dortmund feierte er mit einer Schirmmütz­e mit Aufschrift „King“. Ob diese wieder bereitlieg­t, ist bisher nicht bekannt. ● Das zweite Halbfinale zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund am Mittwoch (20.45 Uhr) wird ebenfalls live von der und gezeigt.

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Foto: dpa King Hecking wechselte das Königreich. Regierte er früher in Wolfsburg, so herrscht er nun in Gladbach.

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