Beschränkta Idee
die wöchentlichen Sprechstunden, in denen sich die Patienten mit einer Ärztin aus dem Bezirkskrankenhaus Günzburg austauschen konnten, am SPZ in Illertissen eingestellt – für psychisch Kranke wie Müller bis heute ein großer Einschnitt. Und dabei sah es vor rund eineinhalb Jahren so aus, als würde sich für die Patienten in der Region bald eine Lösung abzeichnen.
Grund für Optimismus gab im September 2015 ein Besuch des Bezirkstagspräsidenten Jürgen Reichert. Im SPZ in Illertissen hatte Reichert von einer Gesetzesänderung gesprochen, die mittlerweile in Kraft getreten ist. Sie macht es möglich, dass Institutsambulanzen als Außenstellen von Krankenhäusern nicht mehr unmittelbar an ihre Mutterkliniken angebunden sein müssen – im Fall Illertissen also an das Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg. Noch im Juli 2014 war diese Anbindung der Grund, warum das BKH seine PIA-Außenstellen nicht nur in Illertissen, sondern auch in Wertingen (Landkreis Dillingen) und Ursberg (Landkreis Günzburg) schließen musste. Die Krankenkassen stuften die Außensprechstunden als rechtswidrig ein und übernahmen die Kosten nicht mehr. Berufen hatten sie sich dabei auf ein richterliches Urteil aus dem Jahr 1995. Rund 160 psychisch Kranke aus Illertissen und Umgebung standen mit ihren Problemen von da an quasi auf der Straße.
Doch trotz vorliegender Gesetzesänderung sei es nicht so einfach, die Außenstellen nun wieder zu eröffnen, sagt Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben. Das Problem sei, dass der Gesetzestext zu viel Spielraum lasse. Die Außensprechstunden könnten theoretisch zwar wieder angeboten werden, „aber nur, wenn der Bedarf da ist“. Und genau das sei der Knackpunkt.
Ob Bedarf am zusätzlichen Angebot besteht, legt die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) fest, die die ambulante medizinische Ver- sorgung im Freistaat organisiert. Im Prinzip reiche schon ein niedergelassener Psychiater in der Nähe aus, um den Bedarf als gedeckt anzusehen, sagt Düll. In den Gesprächen, die er derzeit mit der KVB führe, gehe es darum, genau das zu widerlegen. Es sei „Überzeugungsarbeit notwendig“um zu zeigen, dass die Sprechstunden vor Ort wichtig und keine Konkurrenz für niedergelassene Fachärzte sind. „An unserem Ziel, die Außensprechstunden wieder zu eröffnen, halten wir aber nach wie vor fest“, so der Vorstandsvorsitzende. In den kommenden Wochen, sagt Düll, wolle er für fünf bis sechs Außenstellen in Schwaben einen entsprechenden Zulassungsantrag stellen, darunter sei auch Illertissen. „Wie es ausgeht, ist aber völlig offen.“
Im SPZ in Illertissen jedenfalls hofft man darauf, dass es die PIA dort bald wieder geben wird. Durch die Zunahme psychischer Erkrankungen habe der Bedarf an den Sprechstunden in den vergangenen Jahren sogar noch zugenommen, sagt Mitarbeiterin Claudia Lorenz. Dagegen sei die Versorgung mit Fachärzten im südlichen Landkreis Neu-Ulm „mehr als dünn“, so SPZLeiter Sebastian Klinghammer. Denn einen niedergelassenen Psychiater gebe es in Illertissen nicht. Betroffene müssten stattdessen Ärzte in Ulm, Neu-Ulm oder Memmingen aufsuchen, die oftmals „hoffnungslos überfüllt“seien und deshalb sehr lange Wartezeiten hätten. Gleiches gelte für die sogenannten aufsuchenden Termine – Hausbesuche von Ärzten, die die Krankenkassen nach wie vor finanzieren.
Für die Mitarbeiter des SPZ gibt es aber noch einen weiteren Grund, warum sie das Angebot der Pia in Illertissen schätzen: „Alles wäre wieder unter einem Dach“, sagt Arbeitserzieherin Anni Heudorfer. Die kurzen Wege hätten Barrieren und Hürden abgebaut. Es sei ein „geschützter Rahmen“gewesen, in dem sich die Besucher wohlfühlten und Vertrauen aufbauen konnten.
Bereits 2014, als die Pia-Außenstelle geschlossen wurde, hatten einige Patienten all ihren Mut zusammengenommen und in Briefen an ihre Krankenkassen gegen die Schließung protestiert. Bislang ohne Erfolg. Durch den Besuch des Bezirkstagspräsidenten vor eineinhalb Jahren hätten viele dann wieder Hoffnung geschöpft „und sind jetzt enttäuscht, dass noch immer nichts passiert ist“, kritisiert Lorenz. „Sie haben das Gefühl, nicht wichtig zu sein.“ Marktblatz gschlossa » woiß it, ob ihr des em Blättle glesa
Dr Dissamr Birgamoischtr will da Marktblatz sperra, weil do allaweil jonge Kerla em Rengale rom fahrat ond des oine scheint’s maßlos aufgregt. Wenn’s sei muass, dät dr Eisen au Schranka nabaua. I dät saga, des isch a beschränkta Idee.
Erschtens: Wenn ma z’Dissa an da Betoh-Blattasee Schranka namacht, schtandat en Nullommanix a baar Diafabacher dau. Dia wend ja au scho lang, dass koine Auto mehr durch ihr Dorf fahrat. Ond was z’Dissa recht isch, isch z’Diafabach billig.
Zwoitens: Miassat etzt de Mehrere de Wenigre folga ond mordsmäßige Omweag om da g’schperrte Marktblatz rom fahra, bloß weil a baar it schlaufa kennat? I glaub des scho, dass des it angenehm isch, wenn jedan Obad so Halbschtarke vor am Haus rombellat. Abr des dond se au, wenn Schranka honda send. No parkat se halt vor de Schranka ond nemmat ihre dragbare Blutuhs-Lautsprecher mit.
Drittens: Wia gsait, wenn Schranka kommat, miassat Autofahrer Omweag fahra. Dia Leit, dia wo an dene Omgehonga wohnat, wärat sicher au ebbis saga wella.
Ibrhaupt verschtand i de ganz Aufregong it. Wenn des Karriljoh zwoimol am Dag schällat, sait koi Sau ebbis. Em Gegadoil – do geit’s ab ond zua sogar no a Konzert, dass ma no eftr leita ka. Ond an ois solltat dr Eisen ond seine Kollega Schtadträt au no denka. Vor a baar Monat hätt ma z’Dissa d’Meglichkeit g’het, dia halbschtarke Autofahrer aus dr Ortschaft naus zom brenga. Selligsmol hot Oinr bei dr Autobah-Auffahrt an Mäckdonneld odr ebbis ähnlichs baua wella. Des wär ganz g’wis zua ma Dreffponkt wora. Do doba hättat dia Jonge de ganz Nacht romkurva kenna, ohne dass oin g’juckt hätt. Abr was isch gwea: Dia Gscheidle vom Schtadtrat hand des verbotta, weil so a Mäckdonneld Dissamr Wiadschafta he’macht. Dia Jonge sollat gefälligscht an Zwieblroschtbrota om 24 Eiro fressa schtatt a Floischkiachle mit Eadäpfel om Zwoineinzg. S’Beschte wär, Dissa autofrei zom macha. No wär a Ruah auf am Marktblatz, ma dät koine Senkrechtparkblätz brauche, KVÜ kennt ma se schpara. Schranka kriagt Diafabach.
Psychisch Kranke haben das Gefühl, nicht wichtig zu sein
IZetle