Die Geschichten Sammler
Den Heimatverein des Marktes Buch gibt es seit knapp einem Jahr. Seitdem hat sich einiges getan. Die ersten „Gschichtsblättle“sind inzwischen erschienen
Ralph Manhalter und sein Team des Heimatvereins Buch sammeln Geschichten aus dem Markt Buch, den dazugehörigen Ortsteilen sowie Unter- und Oberroth. Dabei ist es den Mitgliedern egal, ob es sich um die Zeit des Zweiten Weltkrieges oder das Mittelalter handelt – die EreignisSammler sind froh über jede Anekdote, die sie bekommen können. Inzwischen haben sie ihre Nachforschungen in zwei „Gschichtsblättle“veröffentlicht. Im Mai soll das nächste erscheinen.
„Es wäre schön, wenn der Mitbürger in seinem Geschichtsbewusstsein durch unseren Verein angeregt wird“, sagt Manhalter. Das sei das Ziel seines 2016 gegründeten Vereins
Die Menschen sollen sich mit dem Verein identifizieren können, erklärt der 49-Jährige, der mittlerweile sogar ein Fernstudium der Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Geschichte begonnen hat. Diese Sparte habe es ihm schon immer angetan, sagt er. Und zwar jene Vergangenheit der Orte, an denen sich der 49-Jährige befindet.
So entstand im Sommer des vergangenen Jahres das erste „Gschichtsblättle“. In dem siebenseitigen Schriftstück geht es um die bayerischen Spuren der Marktgemeinde Buch. Das Wissen darüber hat sich Manhalter unter anderem über Besuche in Zeitungsarchiven angeeignet.
Auch ältere Menschen seien Manhalter zufolge wichtige Zeitzeugen. Dem stimmt die Zweite Vorsitzende des Vereins, Corinna Eberhardt, zu. „Es ist nicht ganz leicht, aus den Leuten das eigene Geschichtsbewusstsein hervorzulocken“, sagt die 36-Jährige. Oft fehle den Menschen das Bewusstsein für die geschichtliche Bedeutung dieser Themen. „Die Schmiede in Buch finde ich zum Beispiel interessant“, berichtet Eberhardt. Jedoch fehle dem Verein dafür ein Ansprechpartner, der sich mit dem Thema auskennt. „Man weiß, dass da etwas ist, aber es ist schwierig an die Informationen darüber zu kommen.“
Als Nächstes wollen die neun Vereinsmitglieder über die Waldschule in Ritzisried berichten. Über einen Mann aus Babenhausen sind sie an eine Hausarbeit von 1993 zu dem Thema gestoßen, das hatte natürlich die Neugier der Geschichten-Sammler geweckt.
In den „Gschichtsblättle“sollen die Informationen gebündelt und in verständlicher Form erscheinen, laut Manhalter auch nur auf zwei Doppelseiten, alles andere sei zu viel. Die Heftchen liegen zum Beispiel im Lädle in Obenhausen oder in der Apotheke in Buch aus, so die Hobbyhistoriker. „Jeder kann eins haben“, sagt der Vorsitzende. Allerdings sind die Vereinsmitglieder noch mit der Gemeinde im Gespräch, um die Finanzierung des Drucks zu klären. Wie die Geschichtsbeilagen dann verteilt werden, ist ebenfalls noch unklar.
An eine Chronologie halten sich die Hobbyhistoriker bei ihrer Themenauswahl nicht. Eberhardt sieht gerade darin den Reiz an der Arbeit. „Das ist das Spannende, ein Thema aufzugreifen, das schon lange Geschichte ist oder eben eines aus der jüngsten Vergangenheit.“Mit der Abwechslung werde eher das Interesse der Leser geweckt, meint sie. Für jeden sei so etwas dabei. Ziel der Schriften sei auch, das Heimatbewusstsein der Bevölkerung zu schärfen. Um das zu tun, plant der Verein zum Beispiel Exkursionen und Vorträge.
Der Verein sucht Interessier te. Diese wenden sich an Ralph Man halter unter Telefon: 0175/2751549 oder per E Mail: hv.markt.buch@gmail.com. Die Homepage des Vereins lautet: www.heimatverein markt buch.de