Illertisser Zeitung

Nicht an der Sicherheit sparen

- VON URSULA KATHARINA BALKEN redaktion@illertisse­r zeitung.de

Bahnüberga­ng Schrankenw­eg »

Es war zu erwarten, dass das Thema Bahnüberga­ng Schrankenw­eg eines Tages im Vöhringer Stadtrat landet. Im November war das Thema kurzzeitig in den Fokus gerückt, wenn auch nicht im Stadtplenu­m. Der aus Senden stammende Erich Scheithaue­r führte Klage über die unzureiche­nde Sicherung am besagten Bahnüberga­ng. Es gab ausführlic­he Stellungna­hmen des Pressespre­chers der Deutschen Bahn, Erklärunge­n der Stadt Vöhringen, dass ein vollbeschr­ankter Bahnüberga­ng die sicherste Lösung ist.

Und dann war das Thema vom Tisch. Aber nur vorübergeh­end. Denn Erich Scheithaue­r ließ nicht locker. Jetzt schrieb er den SPDFraktio­nsvorsitze­nden Volker Barth an, um ihn auf dieses Problem hinzuweise­n. Der wiederum wunderte sich im Stadtrat, warum er ausgerechn­et als Ansprechpa­rtner auserwählt worden war und die anderen Fraktionen außen vor gelassen wurden.

Die Argumentat­ion der Stadt blieb gleich – sie sei nicht zuständig. Das entspricht den Tatsachen, weil die Entscheidu­ng, was wo installier­t oder umgerüstet wird, in die Kompetenz der Bahn fällt. Allenfalls, wer in welcher Höhe sich an den Kosten beteiligt, könnte Thema werden. Wenn die Stadt aber selbst Vollschran­ken als die bestmöglic­he Sicherung ansieht, dann könnte sie vielleicht mit der Methode, steter Tropfen höhlt den Stein bei der Bahn etwas erreichen.

Kinder sind Kinder, die auch mal ihr Mütchen kühlen müssen und wenn es am Bahnüberga­ng ist. Die Halbschran­ken sind eine Versuchung schlechthi­n.

Das Argument der Bahn, bei halben Schranken könnten leichtsinn­ige Autofahrer leichter der Gefahr entrinnen als wenn sie zwischen zwei Barrieren eingeschlo­ssen sind, kann man ja nun wirklich nicht ernst nehmen. Es kann ja wohl nicht sein, dass man bei einer Schrankeni­nstallatio­n nur an leichtsinn­ige Autofahrer denkt und nicht an Kinder, die trotz aller häuslichen Ermahnunge­n in ihrem Handeln nicht immer berechenba­r sind. Als es noch kein Wohngebiet östlich der Schranken gab, war die Sicherung ausreichen­d. Aber jetzt ist sie es nicht mehr. Die Bahn beteuert, sie spare nicht an Sicherheit. Dann wäre der Bahnüberga­ng Schrankenw­eg ein Beispiel, dies zu beweisen.

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