Nicht an der Sicherheit sparen
Bahnübergang Schrankenweg »
Es war zu erwarten, dass das Thema Bahnübergang Schrankenweg eines Tages im Vöhringer Stadtrat landet. Im November war das Thema kurzzeitig in den Fokus gerückt, wenn auch nicht im Stadtplenum. Der aus Senden stammende Erich Scheithauer führte Klage über die unzureichende Sicherung am besagten Bahnübergang. Es gab ausführliche Stellungnahmen des Pressesprechers der Deutschen Bahn, Erklärungen der Stadt Vöhringen, dass ein vollbeschrankter Bahnübergang die sicherste Lösung ist.
Und dann war das Thema vom Tisch. Aber nur vorübergehend. Denn Erich Scheithauer ließ nicht locker. Jetzt schrieb er den SPDFraktionsvorsitzenden Volker Barth an, um ihn auf dieses Problem hinzuweisen. Der wiederum wunderte sich im Stadtrat, warum er ausgerechnet als Ansprechpartner auserwählt worden war und die anderen Fraktionen außen vor gelassen wurden.
Die Argumentation der Stadt blieb gleich – sie sei nicht zuständig. Das entspricht den Tatsachen, weil die Entscheidung, was wo installiert oder umgerüstet wird, in die Kompetenz der Bahn fällt. Allenfalls, wer in welcher Höhe sich an den Kosten beteiligt, könnte Thema werden. Wenn die Stadt aber selbst Vollschranken als die bestmögliche Sicherung ansieht, dann könnte sie vielleicht mit der Methode, steter Tropfen höhlt den Stein bei der Bahn etwas erreichen.
Kinder sind Kinder, die auch mal ihr Mütchen kühlen müssen und wenn es am Bahnübergang ist. Die Halbschranken sind eine Versuchung schlechthin.
Das Argument der Bahn, bei halben Schranken könnten leichtsinnige Autofahrer leichter der Gefahr entrinnen als wenn sie zwischen zwei Barrieren eingeschlossen sind, kann man ja nun wirklich nicht ernst nehmen. Es kann ja wohl nicht sein, dass man bei einer Schrankeninstallation nur an leichtsinnige Autofahrer denkt und nicht an Kinder, die trotz aller häuslichen Ermahnungen in ihrem Handeln nicht immer berechenbar sind. Als es noch kein Wohngebiet östlich der Schranken gab, war die Sicherung ausreichend. Aber jetzt ist sie es nicht mehr. Die Bahn beteuert, sie spare nicht an Sicherheit. Dann wäre der Bahnübergang Schrankenweg ein Beispiel, dies zu beweisen.