Düngeverordnung bewegt die Bauern im Unterallgäu
Was das „heiße Thema“für die Landwirte bedeutet
Als „heißes Thema“bezeichnete BBV-Kreisobmann Martin Schorer die neue Düngeverordnung. Sie stand im Mittelpunkt der ersten Kreisbauernversammlung in Mittelrieden, die Schorer in seinem neuen Amt leitete.
Wie viele Verbote für die Bauern im Raum stehen, schlüsselte Martin Erhardsberger von der Bauernverband-Zentrale in München auf. Die Düngeverordnung soll im Mai verabschiedet werden. Zahlreiche Um- weltverbände und sogar das Verkehrsministerium hätten mitgesprochen. Es habe sogar Forderungen wie eine Düngung unterhalb der Ertragserwartung gegeben, schilderte der Fachmann. Das habe den Bauernverband veranlasst, „intensiv die Interessen der Praxis einzubringen“.
Die einstige Forderung der „grünen Bundesländer“, dass die Düngeverordnung für alle gleich gilt und noch verschärft werden kann, wurde laut Erhardsberger durchgesetzt. „Wir geben dabei das landwirtschaftliche Fachrecht an die Wasserwirtschaft ab“, bedauerte der Referent. Die Düngeplanung für Stickstoff und Phosphor müsse künftig aufgezeichnet werden. Meist seien Bodenproben notwendig. Für kleinere Betriebe unter 15 Hektar gebe es jedoch Erleichterungen. Mit Kontrollen würden die guten Betriebe geschützt werden.
Kreisobmann Martin Schorer war zwar froh über die 2600 Mitglieder im Unterallgäu. Doch es seien viele Ruheständler dabei. Die Ortsverbände sollten vermehrt um die jungen Hofnachfolger werben, sagte er. Der Bauernverband brauche sie in der Solidargemeinschaft.
Wie auch Landwirtschaftsdirektor Ludwig Merk sprach Schorer die umstrittene Anbindehaltung in Kuhställen an. In Bayern würden in der Hälfte der Milchviehbetriebe die Tiere angebunden. „Ein guter Betrieb mit Anbindehaltung kann ebenso gut sein wie einer mit Laufstall“, war sich Schorer sicher.