Ein Weg, Hausdächer und Lamellen sorgen für Diskussion
In Buch soll ein Teil eines Baugebietes erschlossen werden. Nicht jedem gefällt, wie dieses aussehen soll
Ein Teil eines alten Baugebietes soll neu erschlossen werden – das war, vereinfacht gesagt, einer der Kernpunkte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Buch. Und dieses Thema bewegt wohl einige Bürger, denn die etwa zehn verfügbaren Sitzplätze für Zuhörer waren im Saal des Rathauses restlos belegt.
Bei dem Baugebiet handelt es sich um ein Teilstück zwischen der Straße „Beim Kindergarten“und dem Herdweg. Das Baugebiet sei laut Bürgermeister Roland Biesenberger (CSU) mehr als 20 Jahre alt. „Das noch nicht erschlossene Teilstück soll nun auch erschlossen werden“, sagte der Rathauschef im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Gebiet gehört teilweise der Gemeinde. So besitzt der Markt Buch ein Grundstück mit einer Fläche von etwa 658 Quadratmetern und eines mit einem Ausmaß von knapp 1340 Quadratmetern. Außerdem wird laut Biesenberger ein Investor vier Grundstücke in dem Baugebiet, das erschlossen werden soll, von den Eigentümern erwerben. Jedes dieser Grundstücke ist mehr als 600 Quadratmeter groß. Zwischen den beiden gemeindlichen Flächen liegt außerdem ein privates Grundstück mit mehr als 700 Quadratmetern.
In der Gemeinderatssitzung ging es nun aber erst einmal um einen Vorentwurf zu diesen Gebieten. Erwin Zint vom beauftragten Planungsbüro Zint & Häußler aus NeuUlm präsentierte während der Sitzung seinen Vorschlag. So soll beispielsweise eine grüne Ausgleichsfläche neben einem Feldweg auf dem Gebiet erhalten bleiben. „Ich empfehle, die Grünfläche zu lassen“, sagte der Stadt- und Regionalplaner. Auch der Feldweg soll im Baugebiet weiter bestehen. Dies sorgte für Diskussionen.
So stand die Idee im Raum, den Weg nach außen zu verlegen. Laut Biesenberger sei das aber deutlich teurer als der Vorschlag von Zint und der Weg habe eine Widmung – sei also festgelegt – und könne nicht so einfach an dem Gebiet vorbeigeführt werden. Auch der Stadtplaner sah keinen Vorteil in der Verlegung.
Außerdem war die Höhe der Häuser im bisherigen Bebauungsplan nicht geregelt worden. In der Sitzung war teilweise die Rede von Häusern mit bis zu 9,50 Metern Höhe. Daraufhin bat auch ein Zuhörer um Rederecht und sagte: „Es gibt einen bestehenden Plan an der Straße ’Beim Kindergarten‘, daran haben sich alle Bauherren streng halten müssen.“Er sei dafür, dass der bisherige Bebauungsplan auch für die restlichen Bauherren gelten müsse. Das sah Rainer Schmid von den Freien Bürgern Buch genauso. Auch Gernot Mair (UWG) schloss sich der Bürgermeinung an. Die neuen Häuser müssten zum Rest passen. CSU-Mann Horst Jehle sah das anders. „Warum soll jemand nicht so bauen dürfen, wie er will? Damals waren es andere Zeiten.“
Schließlich einigten sich die Räte auf den Vorentwurf der Firma Zint & Häußler mit der Regelung, keine Flach- oder Pultdächer in dem Gebiet zu erlauben, weil diese Häuser mit den Dächern bei neun Metern Höhe zu wuchtig wirkten, erklärte Biesenberger nach der Sitzung. Die Höhe der Häuser darf außerdem neun Meter nicht überschreiten.
Diskussionsstoff bot auch ein vergleichsweise „harmloses“Thema: Die Räte waren sich uneins darüber, in welcher Form sie den Dorfstadl beschatten lassen wollen. Festmontierte Lamellen sind geplant. Diese seien jedoch schwer zu reinigen, monierten einige Gemeinderäte. Und überhaupt: Man könne sie nicht individuell einstellen. Weitere Angebote sollen eingeholt werden.