Ein Abschied für immer
Youngstars entscheiden sich für den Aufstieg in die zweite Liga. Warum es deswegen für die Weißenhorner kein Wiedersehen mit der Mannschaft gibt
Beim ersten Finalspiel um die Meisterschaft in der Pro B gegen die Karlsruher Lions am vergangenen Sonntag haben die Weißenhorner Basketballer also tatsächlich ihre Abschiedsvorstellung in der Fuggerstadt gegeben. Ein paar Tage früher als ursprünglich vorgesehen hat das Management des Kooperationspartners Ratiopharm Ulm jetzt bestätigt, was sich ohnehin vermehrt abgezeichnet hatte: Die Youngstars nehmen den sportlichen Aufstieg in die Pro A wahr, sie spielen deswegen ab der kommenden Saison am Ulmer Kuhberg und der Name Weißenhorn wird im Sommer gestrichen. Dem Vernehmen nach tritt die Mannschaft dann als „BBU‘01 Youngstars“an.
Der Ulmer Manager Thomas Stoll betont, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen ist: „Uns ist klar, dass der Schritt in die Pro A ein sehr mutiger und mehr als ambitionierter ist, aber wir glauben an die Jugend. Mit dem jüngsten Team und dem sicherlich niedrigsten Etat der Liga werden wir natürlich ein Abstiegskandidat sein.“Außerdem sagt Stoll: „Die Mannschaft dient weiterhin nur der Entwicklung unserer Toptalente.“Daraus lässt sich schließen, dass Ulm auch in der Pro A vorwiegend auf deutsche Spieler statt auf Amerikaner setzt. Bisher haben zwar nur Joschka Ferner, David Krämer und Till Pape Verträge für die nächste Saison. Der Manager berichtet aber von „sehr positiven Gesprächen“mit dem restlichen Personal. Der 38-jährige Routinier Nils Mittmann beispielsweise hatte schon am vergangenen Sonntag angedeutet, dass er auch in der zweithöchsten deutschen Spielklasse weiter macht.
Die sportliche Führung ist natürlich einverstanden mit dieser Entscheidung. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath sagt: „Ich bin mir sicher, dass die Pro A das bessere und richtige Entwicklungsniveau für die Jungs bietet.“Garantieren soll das auch in Zukunft der Kollege Danny Jansson und auch der Finne glaubt: „Der Aufstieg steigert die Chancen, aus unseren Jungs Bundesligaspieler zu machen.“
Wegen der Forderungen der Liga unter anderem nach einem Parkettboden und Platz für 1500 Besucher war bei einem Aufstieg in die Pro A der Umzug in die legendäre Halle unumgänglich, in der über Jahrzehnte Bundesligaschlachten geschlagen wurden. Die Stadt Ulm hat sich bereits zur Wiederbelebung des Standorts Kuhberg entschieden, die Weißenhorner Dreifachhalle wird dagegen ab sofort zur basketballfreien Zone. Stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Helfer in der Fuggerstadt sagt der langjährige Moderator Matthias Sauter: „Das ist natürlich für uns alle ein trauriger und emotionaler Moment. Aber der Aufstieg ist ein nachvollziehbarer Schritt und wir haben dafür volles Verständnis.“
Basketball-Deutschland sollte Ratiopharm Ulm dankbar sein für diese Entscheidung. Die Ulmer wagen mit Weißenhorn den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse und sie betreiben damit Imagepflege für eine Sportart, in der in der Vergangenheit die Ligazugehörigkeit allzu oft nicht nach sportlichen Kriterien geregelt wurde. Sondern über Verzicht,