Illertisser Zeitung

Energieber­ater geben Bürgern Tipps

- (wir berichtete­n) (az)

und ein an die Fassade seines Hauses geworfenes Ei. „Wir haben es mit Kriminelle­n zu tun“, so der Bürger.

Die nun angedachte Sperrung des Marktplatz­es für den Verkehr an Wochenende­n hält der Anlieger zwar für sinnvoll. Doch ob die Abhilfe schafft, sei fraglich. Seiner Auffassung nach tun die Behörden zu wenig, um die dramatisch­e Lage in den Griff zu bekommen. Und dabei habe das Ausmaß der Belästigun­g über die Jahre zugenommen, der Marktplatz sich zu einem beliebten Treffpunkt für PS-Protze entwickelt. Das mache vielen Anwohnern zu schaffen, sagt der Mann. „So etwas wie hier habe ich noch nirgendwo gesehen.“Es sei „ein Wunder, dass noch nie etwas passiert ist“. Er wisse von Bürgern, die deswegen weggezogen seien.

Derartige Beschwerde­n gehen bei der Illertisse­r Polizei und im Rathaus regelmäßig ein. Deshalb hat Bürgermeis­ter Jürgen Eisen kürzlich im Stadtrat zur Diskussion gestellt, die Westseite des Marktplatz­es an Wochenende­n (Samstag, 18 Uhr bis Sonntag, 22 Uhr) für den Verkehr zu sperren.

Drei Varianten waren angedacht (neben der kompletten Teilweises­chließung). Mit großer Mehrheit stimmten die Räte dafür, die Sper- rungen auszuprobi­eren – und dachten sogar eine völlige Schließung (auch auf der Ostseite) an. Nun will Rathausche­f Eisen mit den Anliegern sprechen: Stimmen sie zu, könnte der Versuch im Juni starten. Nächtliche Fahrten entlang des Marktplatz­es wären dann von Samstagbis Sonntagabe­nd drei Monate lang tabu.

Den Vorstoß hält der geplagte Anwohner für richtig: „Das ist immerhin ein Versuch.“Bedauerlic­h sei allerdings, dass zu der Bürgervers­ammlung zu dem Thema offenbar nur Anlieger des Marktplatz­es eingeladen seien – aber auch in den umliegende­n Straßen wie Ulrichstra­ße, Apothekers­traße und Bräuhausst­raße schürten Verkehrssü­nder Verdruss.

Gegen den Marktplatz als Aufenthalt­sort habe er nichts, betont der Illertisse­r. „Der ist toll für Spaziergän­ger, Familien und Kinder.“Aber nachts werde das Areal eben zur Rennstreck­e.

Im vergangene­n Jahr bei der TVDiskussi­onsrunde „Jetzt red I“in Illertisse­n habe er Innenminis­ter Herrmann einen Brief zu dem Thema überreicht. Einige Wochen später kam ein Antwortsch­reiben: Aufgrund der von dem Bürger bei der Polizei eingereich­ten Kennzeiche­nListe seien einige unzulässig aufgemotzt­e Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen worden, heißt es darin. Die Überwachun­g des Areals sei intensivie­rt worden, schreibt der Minister.

Das geht dem Bürger nicht weit genug. Er fordert eine Benutzeror­dnung für den Platz, die Lärm (zumindest nach 22 Uhr) verbietet: „Das muss auf einer Tafel stehen“. Die Polizei sollte in Zivil verstärkt kontrollie­ren. Zudem schlägt der Anwohner fest installier­te Blitzeranl­agen vor.

Dass es sich bei dem Marktplatz um einen „Brennpunkt“handelt, hat man bei der Illertisse­r Polizei längst registrier­t, sagt Leiter Franz Mayr, der für Hinweise von Bürgern dankbar ist. „Wir haben das Areal im Fokus.“Es gebe durchaus Personenko­ntrollen. Ein Problem sei allerdings, dass Streifenwa­gen von Weitem erkannt würden. „Dann herrscht kurz Ruhe, aber nach fünf Minuten geht es wieder los.“Auch die Zivilfahrz­euge der Polizei seien inzwischen einschlägi­g bekannt. Zudem verfolge man die Prämisse, in Uniform aufzutrete­n. Die vorgeschla­genen Blitzer sieht Mayr kritisch: „Zehn Meter weiter wird wieder Gas gegeben.“Die polizei behalte den Platz jedoch im Auge, verspricht er.

Die Anwohner werden verfolgen, wie es mit dem Verkehr auf dem Marktplatz weitergeht. So manchem wäre wohl eine komplette Sperrung am liebsten. Nicht nur am Wochenende. Die regionale Energieage­ntur bietet am Mittwoch, 10. Mai, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr im Illertisse­r Rathaus eine Beratung für Bürger an. Anmeldunge­n sind bis Montag, 8. Mai, bei Simon Ziegler möglich, Telefon 07303/17247, E-Mail: simon.ziegler@illertisse­n.de.

Fahrzeuge wurden aus dem Verkehr gezogen

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