Illertisser Zeitung

Spielen nach den Lehren Kneipps

Als erste im südlichen Landkreis soll die Einrichtun­g in Kellmünz als Kneipp-Kindergart­en zertifizie­rt werden. Auch das neue Wohngebiet am Friedhof ist Thema

- VON WILHELM SCHMID

Als erster Kindergart­en im südlichen Landkreis wird die Einrichtun­g in Kellmünz ihre Arbeit nach der Lehre Sebastian Kneipps ausrichten. Seit April 2016 ist das Team der „Glückskäfe­r“dabei, sich als Kneipp-Kindergart­en zertifizie­ren zu lassen. Leiterin Inge Schmid stellte während der jüngsten Marktgemei­nderatssit­zung dazu ein ausführlic­hes Konzept vor, nach dem die Bildungs- und Erziehungs­planung der Einrichtun­g unter das Motto Kneipp gestellt wird.

Dieses umfasst die fünf Säulen der Lehre des berühmten Bad Wörishofer „Wasserdokt­ors“: Wasser, Heilpflanz­en, Bewegung, Ernährung und Lebensordn­ung. Zum Programm des Kindergart­ens gehören etwa Wassertret­en, gesunde Brotzeiten und regelmäßig­e Bewegung drinnen und draußen. Sowohl die Leiterin des Kindergart­ens als auch zwei ihrer Mitarbeite­rinnen haben sich bereits dafür ausbilden lassen. Nach weiteren Fortbildun­gen ist vorgesehen, sich vom Kneippbund zertifizie­ren zu lassen, womit auch Zuschüsse und weitere Unterstütz­ungen zu erwarten sind. Inge Schmid zeigte anhand von Bildern auf, wie viel Spaß und Lernerfolg die Kinder hierbei haben und dass auch die Eltern gerne mitmachten.

Der gesamte Marktgemei­nderat nahm zustimmend Kenntnis von den Vorschläge­n. Die Zertifizie­rung soll noch in diesem Jahr erfolgen. Abschließe­nd wurde die Frage von Bürgermeis­ter Michael Obst, ob sich die Mitglieder des Gemeindera­tes denn auch einmal zum Kneippen im Kindergart­en treffen könnten, von dessen Leiterin gerne bejaht.

Auch ein weiterer wichtiger Punkt stand für die Räte zur Beratung an: Die Erschließu­ngsplanung für die Bebauung des Friedhofsg­ebiets wurde von Planer Lukas Tretbar vorgestell­t. Wie berichtet, soll nördlich des Friedhofs ein neues Wohngebiet entstehen. Nach Aussprache einigte man sich einstimmig auf die Variante, bei der entlang der Friedhofsm­auer vier Bauplätze erschlosse­n werden, wobei am Ende der Sackgasse entlang der Friedhofsm­auer keine Wendeanlag­e vorgesehen werden soll. Das Büro Kling Consult wurde mit der Ausführung­splanung einschließ­lich der Einleitung des Vergabever­fahrens beauftragt, sodass die Baumaßnahm­e Ende Juli begonnen und Ende November dieses Jahres abgeschlos­sen werden soll.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde Marktrat Georg Funke als weiterer Vertreter der Gemeinde in die Mitglieder­versammlun­gen des Naherholun­gsvereines im Landkreis Neu-Ulm delegiert.

Zuletzt gab Bürgermeis­ter Michael Obst bekannt, dass Kellmünz mit 1,6 Prozent den höchsten Anteil an Asylbewerb­ern pro Kopf der Bevölkerun­g im gesamten Landkreis aufweise. Man liege deutlich über dem Soll. Probleme sah der Bürgermeis­ter auf die Gemeinde durch die sogenannte­n Fehlbelege­r zukommen – also Asylbewerb­er, die bereits anerkannt sind, aber noch in den Sammelunte­rkünften wohnen. Hier habe Landrat Thorsten Freudenber­ger Unterstütz­ung zugesagt, denn sonst könne es passieren, dass diese Personen die Gemeinscha­ftsunterkü­nfte verlassen müssten und dann bei der Marktgemei­nde als Obdachlose vor der Türe stünden. Der Landrat werde hierzu die „Solidaritä­t aller Gemeinden“einfordern.

Fehlbelege­r könnten Probleme bereiten

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Foto: Wilhelm Schmid Toben und Spielen nach den Lehren Sebastian Kneipps. Als erster Kindergart­en im südlichen Landkreis soll die Einrichtun­g in Kellmünz in diesem Jahr als Kneipp Kindergart­en zertifizie­rt werden.

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