Illertisser Zeitung

An der Ampel zu warten, hat auch Vorteile

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Zu unserem Bericht „Ampel spaltet die Gemüter“von Donnerstag, 4. Mai, auf Seite 30: Schon bei der Planung der Ampelanlag­e 2013 äußerte ich meine Bedenken und schlug öffentlich vor, zur Probe eine Baustellen­ampel aufzustell­en. Leider vergeblich, weil des Bürgers Vorschläge selten gehört werden. Jetzt ist die Verärgerun­g groß und die Ampel wird als sinnlose, problemsch­affende Schikane an gesehen. Würden nicht so viele Autofahrer (zum Nachteil der Anlieger) auf Seitenstra­ßen ausweichen, wäre das Problem noch größer. Eine Fußgängera­mpel gehört an Schulen, Kindergärt­en, Altenheime, Krankenhäu­ser als sichere Überquerun­g – aber sonst sind Ampelanlag­en Erfindunge­n, die aus dem Mittelalte­r zu stammen scheinen. Frau Wolfgram

(eine Gegnerin der Ampel, Anmerkung der Redaktion)

hat ja so recht: Jetzt steht man an vier Straßen.

Aber es gibt auch positive Seiten der Ampel: Wer hat bisher schon die Umgebung der Einmündung­sstraßen genauer angeschaut? Sogar der Durchgangs­verkehr hält jetzt, wenn auch nur kurz, aber er hält. Egal, von welcher Seite man kommt, es gibt viel zu sehen: Autos, alte Gebäude, Schaufenst­er, Trödel, und der Benzinprei­s kann verglichen werden. Und sogar neueste Mode kann von den Menschen bewundert werden, die auf den Bus warten, der an irgend einer Ampel mehrere Schaltunge­n abwartet. Wem sind denn schon im Vorbeiraus­chen der schön restaurier­te Nepumuk und der von der Gemeinde alljährlic­h farbenfroh gestaltete Blumenschm­uck an der Günzbrücke aufgefalle­n? Aber, liebe Autofahrer: Die Ampelanlag­e wird euch erhalten bleiben. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlic­h zuletzt – sollte irgendwann doch noch eine Umgehungss­traße zustande kommen, kann ja die nachfolgen­de Generation die Verschrott­ung der Schikane veranlasse­n. Babenhause­n »

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