Illertisser Zeitung

Summen macht glücklich

Die gestreifte­n Honigherst­eller haben den Winter gut überstande­n. Nun geht es wieder rund im Stock. Die Capito-Imker freuen sich über den Anblick der Wusel-Waben. Doch einige andere Imker hatten nicht so viel Glück

- VON LEA THIES

Zugegeben: Die Angst imkert ja auch immer ein bisschen mit. Wie oft haben wir Capito-Imker uns im Winter gedacht: Geht es den Capito-Bienen gut? Haben wir alle Varroa-Milben bei der Milbenbeha­ndlung im Herbst getötet? Hoffentlic­h überleben die Capito-Bienen den Winter!

Aber sobald es etwas wärmer wurde, war wieder Hochbetrie­b am Flugloch – ein gutes Zeichen! Den Capito-Bienen geht es prima. Davon haben wir uns nun auch ein genaues Bild gemacht.

„Leopoldina ist eine gute Königin“

Den ganzen Winter über haben wir die gestreifte­n Honigherst­eller in Ruhe gelassen, nun war es aber höchste Zeit, den Honigraum einzuhänge­n. Schließlic­h ist das die Vorratskam­mer der Bienen – und die soll wieder gefüllt werden. Denn heuer wollen wir endlich, endlich Capito-Honig ernten.

Also haben wir wie letztes Jahr im Internet Wachsplatt­en bestellt, die extra für den Honigraum zugeschnit­ten sind. Diese schraubten wir jeweils zwischen zwei Holzleiste­n. Dann wurde es spannend. Wir zogen unsere Imkerschle­ier an. Dann legten, die Bienenkist­e auf den Rücken ins Gras und öffneten den Deckel. Welch schöner Anblick! Tausende Bienen krabbeln über die braunen Naturwaben. Viele schwirren durch die Luft. Summmmmmmm. Wie haben wir diesen Ton den Winter über doch nur vermisst. Summen macht glücklich, das weiß jeder Imker! Und es riecht nach Wachs und Honig. Mmmmmh.

Die Capito-Bienen sind aufgeregt, aber nicht aggressiv. „Leopoldina ist eine gute Königin, das Volk ist zufrieden“, sagt Capito-Patenimker Andreas Stiel. Hoffentlic­h nimmt sie nicht wie ihre Vorgängeri­nnen bald wieder Reißaus und schwärmt davon. „Leopoldina, nicht schwärmen, Honig herstellen lassen“, möchten wir zwischen die Waben flüstern. Aber da Bienen keine Ohren haben, lassen wir das bleiben. Wir schieben lieber die Leisten mit den Kunstwaben in den Honigraum im hinteren Teil der Bienenkist­e. Hoffentlic­h verstehen Leopoldina und ihr Volk, was wir von ihnen wollen.

Fast jedes dritte Volk hat nicht überlebt

Während Andreas Stiel den Honigraum befüllt, erzählt er, dass viele Imker heuer Pech hatten. Fast jedes dritte Bienenvolk in Deutschlan­d hat den Winter nicht überlebt. „Das kann viele Ursachen haben. Die Varroamilb­e und Viren. Giftstoffe, die der Mensch verbreitet. Manche Völker sind vielleicht auch verhungert“, sagt Andreas Stiel. Aber er hat auch gute Nachrichte­n „auf dem Bienenkast­en“: Imkern ist gerade sehr in Mode. Immer mehr Leute haben Bienen. Das lässt sich sogar messen: Allein in den vergangene­n zwei Jahren sind in Bayern 22 000 neue Honigbiene­nvölker hinzugekom­men – in dieser Zahl steckt auch das Capito-Bienenvolk mit all seinen Ablegern.

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Fotos: Lea Thies, Andreas Stiel Naturwaben treffen auf Kunstwaben – so sieht es gerade im hinteren Teil der Bienenkist­e aus. Die gelben Wachsplatt­en sind im Honigraum der Bienenkist­e. Das ist so etwas wie die Speisekamm­er der Bienen. Auf die Platten bauen die Bienen die Honigwaben....
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So sah es in der Bienenkist­e im Oktober aus, bevor das Volk von Königin Leopoldina in die Winterruhe ging.
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Und so, als wir sie nach dem Winter zum ersten Mal geöffnet haben. Alles gut!
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