Illertisser Zeitung

Neuer Schwung für die Windkraft?

Auf dem Höhenzug zwischen Altenstadt und Kellmünz könnten mehrere Anlagen entstehen. Im Osterberge­r Gemeindera­t wurde das Vorhaben nun vorgestell­t. Am Nähesten heranreich­en würden die Anlagen an Filzingen

- (sar)

Der aktuelle Stand zur Windenergi­enutzung im Bereich der drei Gemeinden Altenstadt, Kellmünz und Osterberg stand im Mittelpunk­t einer Osterberge­r Gemeindera­tssitzung. Wie Projektent­wickler Ansgar Innig von der Babenhause­r Firma Vensol sagte, wolle man nun „Dynamik in das Projekt bringen“. Die Fortschrei­bung des Regionalpl­ans sei schon seit Ende 2015 rechtskräf­tig. Entspreche­nd dem Regionalpl­an Donau-Iller könnten auf dem Höhenzug zwischen Altenstadt und Kellmünz neun bis 16 Windenergi­eanlagen entstehen.

Wie berichtet, hat Vensol dazu eine Planung für den Bau von fünf bis sieben Windenergi­eanlagen mit einer Leistung von jeweils 3,5 Megawatt ausgearbei­tet. Die Nabenhöhe würde zwischen 130 und 150 Meter liegen. Die Gesamthöhe wird 200 Meter übersteige­n. Als Zeitraum für die Inbetriebn­ahme sieht der Projektent­wickler den Zeitraum 2019 bis 2020 als realistisc­h an.

Die Grundvorau­ssetzungen seien gut. Aufgrund der Topografie sei der Großteil der Vorrangflä­che für die Windenergi­enutzung laut Innig ohnehin nicht bebaubar. Der Grundstück­sbesitzer, die Bayerische Staatsfors­ten, stehen dem Vorhaben demnach positiv gegenüber. Einen Nutzungsve­rtrag werde es aber nur geben, wenn auch die Gemeinden das Projekt befürworte­n. Filzingen weist laut Projektent­wickler den geringsten Abstand zu den geplanten Standorten auf.

Gemeinderä­tin Sigrid Zanker erkundigte sich, wie viel Waldfläche abgeholzt werden müsste. Laut Innig würden vorrangig Bereiche angesteuer­t, die bereits einen Windbruch hätten oder ein Holzeinsch­lag, beziehungs­weise eine Verjüngung des Bestands, anstünde. Benötigt werden rund 0,2 Hektar Waldfläche pro Windrad, für die Bauphase kämen noch einmal 1000 Quadratmet­er hinzu. Für die Anfuhr des Baumateria­ls und der Windenergi­eanlagen werden normale Forstwege genutzt, die allerdings besser ausgebaut werden müssten. Nach Ende der Bauarbeite­n wird wieder angepflanz­t.

Die Themen Schattenwu­rf und Lärmbelast­ung sah der Projektent­wickler unkritisch. Der Schattenwu­rf reiche nur an einige Häuser in Filzingen heran. Der zulässige Schallpege­l sei eingehalte­n. Sichtbar seien einige Windräder von Filzingen und Illereiche­n aus. Von Osterberg aus könne man die Anlagen nicht sehen. Teilweise erkennbar seien die Rotoren von der Zufahrtsst­raße in Richtung der Gemeinde.

Laut Innig gebe es im Illertal viele industriel­le Großverbra­ucher. Der Strom würde deshalb vor Ort verbraucht werden. Der Stromeinsp­eisepunkt würde bei Kellmünz in der Nähe des neuen Gewerbegeb­iets liegen. Die Gewerbeste­uer wird zu 70 Prozent an die Standortge­meinde abgeführt und zu 30 Prozent an den Standort des Anlagenbet­reibers. Im Falle Vensols also an Babenhause­n.

Laut Projektent­wickler müssten nun zunächst Meinungen abgefragt werden – etwa im Rahmen einer Infoverans­taltung für Bürger. Obwohl die Vorrangflä­chen auf Altenstadt­er und Kellmünzer Gebiet liegen, müssen alle drei Gemeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft einen gemeinsame­n Bebauungsp­lan fassen. Wie Bürgermeis­ter Rainer Schmalle abschließe­nd sagte, müsse man sich mit den anderen Gemeindera­tsgremien zusammense­tzen und über die Erstellung eines Bebauungsp­lans reden.

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Foto: Regina Langhans Valentin Mayer, Altbürgerm­eister von Jedesheim, führt an historisch­e Plätze im Dorf, das 1978 nach Illertisse­n eingemeind­et wurde.
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Foto: Schmid Auf dem Höhenzug zwischen Altenstadt und Kellmünz könnten mehrere Windkrafta­n lagen entstehen. Im Vordergrun­d ist die Gemeinde Filzingen zu sehen.

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