Buntes für Bäume
Die Stadt Senden will Pflanzen mit Rohren und Farben vor Müll schützen
Schwarze, schlauchartige Beetumrandungen zieren seit dem vergangenen Jahr sechs Bäume in der Sendener Innenstadt. Und schon bald werden es mehr: Für 30000 Euro sollen nun zusätzliche 21 Bäume mit den stählernen Röhren eingekastelt werden. Diesmal aber, entschied der städtische Bauausschuss, gibt´s noch farbigen Anstrich obendrauf. Grund für die zusätzlichen Baum-Rahmen in der optisch ohnehin gebeutelten Innenstadt sind wiederholte Müllablagerungen.
Denn die ursprünglichen, flachen Betoneinfassungen für die Bäume samt Mini-Grünquadrat drumherum laden ordnungsliebende Anwohner seit Jahren dazu ein, gelbe Säcke, fein säuberlich an die Baumstämme gelehnt, zu Hügeln aufzuschichten. Meist schon mehrere Tage bevor der Müllschlucker wieder durch die Straßen fährt. Andere nutzen die kleinen Flächen als „Hundehaufenausstellungsbecken“, wie Stadtbaumeisterin Manuela Huber in der Ausschusssitzung anmerkte.
Das Anpflanzen von Stauden, wie etwa Rittersporn, auf den bislang ebenen Grünflächen, soll die Ansammlung unerwünschter Hinterlassenschaften in Zukunft verhindern, erklärte Zweiter Bürgermeister Josef Ölberger. Dazu werde auf die Grünflächen noch neue Erde aufgebracht. Sind die neuen Pflanzen erst größer, werden die Umrahmungen überwuchert und kaum mehr zu sehen sein.
Die Pläne kamen nicht bei allen Ausschussmitgliedern gut an. „Gestalterisch ein Quatsch“, fand etwa Walter Wörtz (CSU). Konstruktiver gab sich da Edwin Petruch (CFW/ FWG): Ob man die Umrandungen nicht in bunten Farben gestalten könne? Am besten sogar passend zu den vielfarbigen Sitzbänken in der City, so sein Vorschlag. Das fand auch Anton Leger (BiSS) angebracht – wenn „die Buntheit nicht extra kostet“. Für eine „dezente Signalfarbe“plädierte hingegen Primus Schmid (CSU). Denn beim Einparken sollten die Rohre gut zu erkennen sein, meinte er. Die großen Blumenkästen, berichtete Stadtbaumeisterin Huber außerdem, werden in der Hauptstraße nach dem 15. Mai wieder aufgestellt.