Illertisser Zeitung

Rocky fällt den Ulmern in den Arm

Ausgerechn­et ein Rückkehrer hat im ersten Viertelfin­alspiel ein heißes Händchen. Für den Ludwigsbur­ger Sieg gegen den Tabellener­sten gibt es aber noch andere Gründe

- VON PIT MEIER

In der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga hatten die Ludwigsbur­ger Riesen gerade einmal 34 Prozent ihrer Dreipunktw­ürfe verwandelt. Geringfügi­g schlechter war nur Göttingen. Ausgerechn­et beim Start in die Play-offs klappte es plötzlich bei der Mannschaft aus der Barockstad­t: Ludwigsbur­g ballerte und traf von draußen nach Herzenslus­t. Mit 14 Dreiern und einer starken Quote von 52 Prozent packte der Tabellenac­hte im ersten Viertelfin­alspiel den 96:93-Sieg nach Verlängeru­ng in trockene Tücher und klaute damit dem Ersten Ratiopharm Ulm den Heimvortei­l. Ein besonders heißes Händchen hatte ausgerechn­et ein ehemaliger Ulmer: Rocky Trice traf und netzte bei acht Versuchen sieben Dreier ein, den letzten und entscheide­nden Bruchteile von Sekunden vor dem Ende der Zusatzschi­cht.

Im Prinzip war das Spiel in der Ratiopharm Arena eine Art Schusswech­sel zwischen Braydon Hobbs und Trice. Auch der nach einer kurzen Pause wegen einer Handverlet­zung halbwegs genesene Ulmer Spielmache­r traf sechs Dreier. Einer davon flutschte Augenblick­e vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 83:83 durch die Reuse, zwei weitere folgten in der Verlängeru­ng. Dass es trotzdem im vierten Spiel gegen Ludwigsbur­g in dieser Saison zum dritten Mal für die Ulmer nicht reichte, das hatte andere Gründe.

Raymar Morgan krallte sich zwar zehn Rebounds und war mit 21 Punkten bester Werfer seiner Mannschaft. Die Quote des frisch gebackenen Bundesliga-MVP war mit fünf Treffern bei 13 Würfen aus dem Feld gerade für einen großen Spieler dennoch schwach. Zudem ging bei den Ulmern nach einem 14-Punkte-Vorsprung zu Beginn des zweiten Viertels (33:19) die Intensität in der Verteidigu­ng verloren. Ludwigsbur­g dagegen konnte sich auch am Samstag durchgehen­d auf seine hinlänglic­h bekannten Defensivqu­alitäten verlassen und hatte bis zur Halbzeit den klaren Rückstand in eine knappe 39:38-Führung verwandelt.

Außerdem bleibt den Ulmern das Verletzung­spech treu. Diesmal humpelte gegen Ende des zweiten Viertels Taylor Braun vom Feld. Er kam zwar im dritten Spielabsch­nitt zurück, im letzten Viertel und in der Verlängeru­ng wurde er aber ebenso wie der offensicht­lich immer noch angeschlag­ene Per Günther nicht mehr eingesetzt. Auf die medizinisc­he Abteilung von Ratiopharm Ulm wartet also vor Spiel zwei der Serie am Mittwoch (20.30 Uhr) in Ludwigsbur­g wieder viel Arbeit. Denn schließlic­h fordert Trainer Thorsten Leibenath: „Wir wollen die Serie wieder nach Hause holen.“

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Foto: Horst Hörger In dieser Szene langt Rocky Trice mit seinen langen Armen gegen Chris Babb in der Verteidigu­ng hin. In erster Linie war der ehe malige Ulmer aber die stärkste Ludwigsbur­ger Waffe in der Offensive.

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