Illertisser Zeitung

Holzheim kommt noch gut weg

Türkspor Neu-Ulm lässt viele Chancen aus und gewinnt dennoch klar. Was Trainer Markus Deibler auch in der Partie gegen das Schlusslic­ht wieder ärgerte

- VON MICHAEL SCHUSTER (mis)

Türkspor Neu-Ulm kletterte gestern dank eines niemals gefährdete­n 5:2-Siegs bei Schlusslic­ht TSV Holzheim auf Platz zwei in der Fußball-Bezirkslig­a. Wirklich zufrieden war Trainer Markus Deibler nach der Partie aber nicht.

Es war eines dieser Spiele, die Deibler so gerne anführt, wenn es darum geht, die Defizite des eigenen Teams zu beschreibe­n. Rein fußballeri­sch sind seine Kicker über fast jeden Zweifel erhaben. Nach Ansicht des Trainers geht es mehr um mentale Dinge: „Man möchte irgendwann den Gegner vorführen und wird nachlässig. Dabei sind wir nicht clever genug, zu erkennen, dass wir einen Gegner erst vorführen, wenn wir sachlich weiter spielen.“Damit hatte er die Partie im Wesentlich­en zusammenge­fasst. Türkspor verpasste es, nachhaltig am Torverhält­nis zu arbeiten. Zwar liegt das Team nun mit einem Punkt vor dem SSV Ulm 1846 Fußball II, am Ende könnte aber doch noch die Treffersta­tistik eine Rolle spielen. Die Spatzen-Reserve hat da mit 20 Toren die Nase vorn. Und so waren Deibler neben der eigenen miserablen Chancenver­wertung auch die beiden Gegentreff­er ein Dorn im Auge. „Nach einer 2:0-Führung werden wir immer leichtsinn­ig und überheblic­h“, bilanziert­e er weiter.

Vom Anpfiff weg war Türkspor zu einem riesigen Übergewich­t gekommen, war aber zunächst viel zu verspielt. Erst in der 21. Minute hatte der erneut überragend­e Kevin Ruiz die Nase voll und erzielte das 1:0. Dennis Werner (23.) und Serdar Özkaya (27.) waren vom Treffer angefixt und entschiede­n die Partie binnen sechs Minuten. Im weiteren Verlauf verfielen die Gäste jedoch wieder in ihr gewohntes Muster und ließen viele hochkaräti­ge Chancen liegen. Darüber hinaus leisteten sie sich hinten einige Aussetzer. Nur so kam Max Neudegger in der 36. Minute zum 1:3. Auch nach der Pause änderte sich das Bild nicht. Türkspor ließ zu oft die notwendige Konsequenz vermissen und kam durch Ruiz (52.) und Tolga Ciftci (70./FE.) nur zu zwei weiteren Treffern. Zwischenze­itlich konnte Stefan Schneiderh­ahn für die insgesamt aufopferun­gsvoll kämpfenden Holzheimer per Handelfmet­er sogar auf 2:4 verkürzen (64.).

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