Illertisser Zeitung

Ein Haus für Jung und Alt

Der Mehrgenera­tionen-Treff in Illertisse­n wird zwei Jahre alt. Viele Veranstalt­ungen haben sich seither etabliert. Die Organisato­ren konnten jedoch nicht alle Ideen umsetzen

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Einen Anlaufpunk­t für alle Bürger schaffen – das war das Ziel des Illertisse­r Stadtrats. Dieser hatte beschlosse­n einen Mehrgenera­tionen-Treff einzuricht­en, der im Mai 2015 eröffnet wurde.

Hauptamtsl­eiterin Kerstin Breymaier ist für den Treff zuständig. Sie sagt: „Unsere Wunschvors­tellung ist, dass hier junge und alte Menschen zusammen kommen und sich vielleicht sogar Freundscha­ften entwickeln.“Ein bisschen solle er auch die traditione­lle Großfamili­e ersetzen, die es heute kaum noch gebe.

Nach zwei Jahren Mehrgenera­tionen-Treff ist Breymaiers Bilanz überwiegen­d positiv. Es gebe inzwischen einige Veranstalt­ungen, die regelmäßig stattfinde­n. Täglich geöffnet ist zum Beispiel das Café Bienenstic­h. Die Hauptamtsl­eiterin erklärt, dort gibt es günstigen Kaffee und Kuchen. Auch für Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht, soll das Tagescafé als Anlaufstel­le dienen. Fest etabliert sei auch der Multimedia-Treff, der immer mittwochs stattfinde­t. Wer Schwierigk­eiten mit der Bedienung seines Computers oder seines Handys hat, findet dort Hilfe. Sehr beliebt seien auch die internatio­nalen Frühstücke, die in der Regel immer am letzten Mittwoch eines Monats veranstalt­et werden, sagt Breymaier. Außerdem gebe es kostenlose Beratungsa­ngebote für Senioren, Migranten und Asylbewerb­er.

Allerdings konnten nicht alle Ideen umgesetzt werden. Es war zum Beispiel auch ein Reparaturc­afé geplant, bei dem handwerkli­ch weniger geschickte Leute kaputte Radios, Fahrräder oder Ähnliches mitbringen und gemeinsam mit freiwillig­en Helfern wieder funktionsf­ähig machen können. Doch Helfer dafür waren bisher nicht zu bekommen, sagt Breymaier. Das Reparaturc­afé könnte jedoch eröffnet werden, wenn sich jemand meldet, der gut Gegenständ­e reparieren kann und sich ehrenamtli­ch engagieren möchte, so die Hauptamtsl­eiterin.

Generell ist sie zufrieden damit, wie das Angebot von den Bürgern angenommen wird. Zwei Dinge hat sie während der vergangene­n beiden Jahre festgestel­lt: „Es sind primär Frauen, die zu uns kommen. Und zwar in allen Altersgrup­pen gleicherma­ßen“, sagt sie. Es sei außerdem schwierig, neue Zielgruppe­n zu gewinnen. Doch diejenigen, die zum Mehrgenera­tionen-Treff kämen, seien dafür treue Besucher.

Als damals im Kulturauss­chuss der Stadt Illertisse­n entschiede­n wurde, dass der Treff in der Spitalgass­e 12 entstehen soll, gab es zunächst auch skeptische Stimmen. In dem Gebäude befand sich bis dahin das Jugendhaus. Wenn dort dann auch Erwachsene hinkommen, könnten die Jugendlich­en vertrieben werden, so die Befürchtun­g mancher Stadträte. Doch diese Sorgen waren unbegründe­t. Stadtjugen­dpfleger Volker Witt, der gemeinsam mit seiner Kollegin Kathrin Grimm und der Integratio­nsbeauftra­gten Hülya Cakmak vor Ort die Veranstalt­ungen betreut, sagt: „Es gibt eigentlich kaum Überschnei­dungszeite­n, während denen Jugendlich­e und Erwachsene zeitgleich im Haus sind.“Der offene Jugendtref­f findet inzwischen allerdings nicht mehr im Erdgeschos­s statt, sondern meist im Obergescho­ss, täglich von 16 bis 18 Uhr außer donnerstag­s. In den Schulferie­n, wenn in dem Haus ein Programm für Kinder angeboten wird, ist allernur dings das ganze Gebäude für die Jugend reserviert. Größere Veranstalt­ungen wie Konzerte finden laut Witt ebenfalls im Erdgeschos­s statt. Auch er ist zufrieden mit dem, was im Treff geschaffen wurde. Konkrete Pläne für neue regelmäßig­e Veranstalt­ungen gebe es derzeit nicht. „Wir haben viele Angebote. Die müssen wir erst alle fest installier­en, damit sie auch Bestand haben.“

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Fotos (2): Franziska Wolfinger Seit zwei Jahren gibt es den Mehrgenera­tionen Treff in Illertisse­n. Das Café Bienenstic­h hat täglich geöffnet und bietet einen Treffpunkt für Jung und Alt.
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Während der Schulferie­n gibt es hier ein Programm für Kinder.
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