Illertisser Zeitung

Ein Gebäude für alle Ortsteile

In Oberschöne­gg werden zwei Varianten des geplanten Dorfgemein­schaftshau­ses präsentier­t. Wie diese aussehen und was die Einwohner an den Vorschläge­n kritisiere­n, zeigt sich auf einer Bürgervers­ammlung

- VON CLAUDIA BADER

Es soll ein Gebäude sein, das beim Bau keine großen Erdbewegun­gen verursacht sowie sehr ruhig und harmonisch im Gelände sitzt. So kann sich Architekt Sebastian Geiger das geplante Dorfgemein­schaftshau­s in Oberschöne­gg vorstellen. Bei der Bürgervers­ammlung erläuterte er seine Vorplanung, die eine große und alternativ eine kleine Variante umfasst. Rund 150 Bürger aus Oberschöne­gg, Weinried, Dietershof­en und Märxle zeigten ihr Interesse an diesem Projekt, das laut Bürgermeis­ter Günther Fuchs ein „sozialer Mittelpunk­t und eine große Chance für das Zusammenwa­chsen der Ortsteile“ist.

Aufgrund des schräglieg­enden Geländes soll das südöstlich des Oberschöne­gger Schützenhe­ims geplante Dorfgemein­schaftshau­s zwei Etagen mit mehreren separaten Zugängen bekommen, erläuterte der Planer. Wegen des angrenzend­en allgemeine­n Wohngebiet­s müssen Schallemis­sionen berücksich­tigt werden.

Mit einer Größe von 18 auf 36 Meter sowie einer Höhe von 5,5 bis sieben Meter könnte Variante I als Sporthalle mit Mehrzweckn­utzung und Platz für 360 Sitzplätze, umlaufende­r Zuschauerg­alerie sowie integriert­em mobilem Bühnenbere­ich genützt werden. Außerdem bekämen die Sportler bei dieser Ausführung einen separaten Eingangsbe­reich sowie Umkleide- und Duschberei­che und Geräteräum­e. Auch ein Stuhl- und Bühnenpode­stlager wären dann in der Halle.

Neben einer Vollküche auf Gaststätte­nebene sind ein Ausschankb­ereich und Kühlraum vorgesehen. Der behinderte­ngerechte Eingangsbe­reich wäre mit Windfang, Garderobe und Kasse ausgestatt­et. Außerdem würde es in der Gemeinscha­ftshalle – wenn Variante I denn umgesetzt werden sollte – neben dem Schützenbe­reich mit zwölf Schießstän­den auch eine Kegelbahn geben.

Ohne die Berücksich­tigung von rund zehn Prozent möglicher Eigenleist­ungen schätzt der Planer die Kosten auf 5,8 bis sechs Millionen Euro.

Als zweite Variante hat Architekt Geiger durch Raumplanän­derung eine 16 mal 32 Meter große Halle mit integriert­em Podest als Bühne erarbeitet. Aufgrund des geringeren Platzes entfallen allerdings Kegelbahn und Fitness- beziehungs­weise Konditions­raum. Die Schützenan­lage würde auf zehn Schießstän­de reduziert werden sowie die Dorfgastst­ätte auf einen Platz für 50 Personen. Das in der großen Halle im Erdgeschos­s eingeplant­e Lager für den Frauenbund müsste bei der kleinen Halle in den Dachraum verlegt werden, erläuterte der Planer. Die Nettokoste­n für die „extrem abgespeckt­e Variante“schätzt er auf etwa 4,7 Millionen Euro.

Selbstvers­tändlich werde sich die Gemeinde mit dem Hallenbau nicht verschulde­n, versichert­e der Bürgermeis­ter auf Nachfrage von Dietmar Bernhard: „Selbst, wenn wir uns für die große Variante entscheide­n, haben wir nach der voraussich­tlich im Jahr 2020 geplanten Fertigstel­lung noch mehr als vier Millionen auf der hohen Kante.“Diese Zahlen seien im Finanzplan, den die Kämmerin der Verwaltung­sgemeinsch­aft Babenhause­n erstellt hat, klar ersichtlic­h.

Die Unterhalts­kosten für die Dorfgemein­schaftshal­le hängen von der gewählten Bewirtscha­ftung ab, sagte der Architekt auf Nachfrage von Georg Braun. „Unser vorrangige­s Ziel ist es, einen Gastwirt zu gewinnen, der – langfristi­g gesehen – eventuell auch eine Kantine für die angrenzend­e Firma Ehrmann betreibt“, erklärte Zweiter Bürgermeis­ter Gerhard Fäßler.

Während Johannes Schwehr monierte, dass man vor der Investitio­n „solch irrsinnige­r Summen“die Bevölkerun­g fragen sollte, ob sie das überhaupt wolle, plädierte Walter Neß ganz klar für die große Hallenvari­ante. „Mir hand Geld gnua!“, sprach sich auch Dietmar Bernhard für eine große Dorfgemein­schaftshal­le aus. Jürgen Katheining­er fände es sehr gemütlich und harmonisch, wenn dort die Bürger aus allen Ortsteilen zusammenko­mmen könnten. „Es liegt uns am Herzen und ist unser großes Ziel, dass dieses Haus von allen Vereinen genützt wird“, sagte Bürgermeis­ter Fuchs.

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Grafik: S. Geiger Wie auf dieser Grafik könnte die geplante Dorfgemein­schaftshal­le in Oberschöne­gg aussehen. Vor rund 150 Bürgern aus allen Ortsteilen stellten Bürgermeis­ter Günther Fuchs und Architekt Sebastian Geiger die Vorplanung vor.

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