Breitenthaler Wassermusik
Auch in der neuen Saison soll die Seebühne wieder für Veranstaltungen genutzt werden. Derzeit wagen sich nur „eiserne“Schwimmer ins Wasser
Blick aus dem Fenster, draußen regnet es in Strömen. Baden? Schwimmen? Das ist für die meisten noch kein Thema in diesem „Kühlschrank-Mai“. In welchem Bereich mag die Wassertemperatur des Oberrieder Weihers liegen? „Ich kenne den aktuellen Stand nicht, aber gefühlt liegt die Wassertemperatur wohl bei zehn Grad“, sagt die Breitenthaler Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler mit einem Lachen. Nur einige „eiserne“Schwimmer wagen sich derzeit in den Weiher. Aber das Wetter wird sich ja wohl irgendwann wieder von seiner besseren Seite zeigen und spätestens dann ist der Oberrieder Weiher bei Schwimm- und Badefreunden wieder eine erste Adresse.
2015/16 wurde, nach Auskunft von Gabriele Wohlhöfler, der massive Wuchs von Unterwasserpflanzen beseitigt, die das Surfen, Segeln und das Schwimmen zum Teil sehr stark beeinträchtigten. Der Wuchs der Pflanzen im See werde beobachtet, sodass man im Bedarfsfall gleich wieder reagieren könne. Für die neue Saison rechnet die Bürgermeisterin aber mit keinen Problemen. Der Weiher sei zuletzt trübe gewesen, das Wetter schlecht, so halte sich auch der Pflanzenwuchs in Grenzen.
Auch in der neuen Saison soll es im Bereich der Seebühne wieder verschiedene Veranstaltungen, vor allem im musikalischen Bereich, geben – Breitenthaler Wassermusik gewissermaßen. Bei schönem Wetter kämen dann bis zu 350 Besucher, freut sich die Bürgermeisterin. Geplant sind in dieser Saison unter anderem Auftritte des Musikvereins Breitenthal und des Chors Popchorn, die bereits früher Publikumsgaranten waren. Der Fußfühlpfad am Weiher werde jährlich von den Kindergartenkindern aus Breitenthal auf Vordermann gebracht. Die Infrastruktur rund um den Weiher war in den vergangenen Jahren umfassend erneuert worden. Unter anderem wurde am Ufer eine Bühne eingerichtet, ein neuer Rundweg, ein Kneippbecken, ein Fußfühlpfad und ein Aussichtshügel wurden an- Der Radweg von der Staatsstraße 2018 (zwischen Nattenhausen und Breitenthal) war im Juli 2015 offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Der Ausbau der Infrastruktur rund um den Oberrieder Weiher sei, so Gabriele Wohlhöfler, abgeschlossen.
Wiederholt hat die Bürgermeisterin betont, dass es eine Daueraufgabe bleibe, den Wuchs der Unterwasserpflanzen in Grenzen zu halten. Die Beseitigung der Pflanzen hätten wahlweise die Vereine am See und eine Spezialfirma übernommen. Dem „Kraut“wird dann im Bedarfsfall mit einem speziellen Schneidgerät zu Leibe gerückt. Mit einem Rechen würden die abgeschnittenen Pflanzen Richtung Ufer gebracht. Dort würden sie noch eine Weile liegen, damit Kleintiere wieder den Weg ins Wasser zurückfinden könnten, erklärt die Rathauschefin. Die abgeschnittenen Unterwasserpflanzen finden entweder in Biogasanlagen oder auch beim Mulchen Verwendung.
Der Oberrieder Weiher entstand in den 1960er-Jahren durch Kiesabbau. Schnell entwickelte sich das Gewässer zu einem beliebten Badeweiher. Der Badestrand befindet sich seit einiger Zeit im Eigentum des Landkreises Günzburg, am Weiher wurde vor einigen Jahren auch ein Campingplatz eingerichtet. 2003 war zur Entwicklung des Weihers die Breitenthaler Freizeit GmbH gegründet worden. Zu gleigelegt. chen Teilen brachten sich hier die Gemeinde Breitenthal und das Alpine Hartschotterwerk LeinfeldenEchterdingen ein. Das deutet auch die starke Verbindung ins benachbarte Bundesland an. Aus BadenWürttemberg kommen immer wieder viele Gästen an den Oberrieder Weiher.
Im Süden des Oberrieder Weihers schließt sich ein weiterer Weiher an. Wie Wohlhöfler erklärt, wurde der Weiher renaturiert, er soll naturbelassen bleiben. Mit Rücksicht auf die Natur in diesem zweiten Weiher sollten Badegäste die bestehende Infrastruktur an und im Oberrieder Weiher nutzen. Das sei auch mit Blick auf die eigene Sicherheit ratsam.