So wird der Festival Sommer
Wippen zu Dubstep, Headbangen zu Metal oder Tanzen zu Indie-Rock: stellt euch Open Airs abseits von Southside und Rock im Park vor
Wie wäre ein Sommer ohne Musikfestival? Wahrscheinlich langweilig. Denn auch wenn man total erledigt nach dem Open-AirWochenende nach Hause kommt und sich nur nach einem warmen Wasserstrahl aus dem Duschkopf sehnt – bleiben die mehr oder minder schönen Erinnerungen und Anekdoten. Fleißige Freiluftrocker wissen, dass es im Mai fast zu spät ist, um noch Tickets zu besorgen. Doch bei einigen kleineren Veranstaltungen geht noch was. ● Sozusagen gleich um die Ecke liegt Dornstadt. Die knapp 9000 Einwohner der Gemeinde dürfen sich jedes Jahr über Gäste aus der Region freuen: Denn wer das Obstwiesenfestival kennt, der geht auch hin. Wieso? Einfach weil es kostenlos ist. Da kann man nichts falsch machen. Es gibt kaum andere Veranstaltungen in Deutschland, die so bekannte Life-Acts haben, aber keinen Eintritt verlangen. Die Obstwiese ist ein Glücksfall für alle, die in der Region gerne unter freiem Himmel abgehen wollen. Praktischerweise liegt es auch mitten in den Sommer- beziehungsweise Semesterferien: Es beginnt am Donnerstag, 17. August, und endet am darauffolgenden Sonntag. Auch in diesem Jahr erwartet die Besucher wieder ein internationaler Mix: Von der schwedische Indie-Band „Johnossi“über die österreichischen Feel-Good- Musikanten von Granada, bis hin zu der Techno-Gruppe Meute aus Hamburg. ● Im Gegensatz zu dem bereits restlos ausverkauften Southside Festival, gibt es für das Maifeld Derby noch Tickets – und die sind im Vergleich zur Größe des Festivals auch einigermaßen günstig. So kostet das Drei-Tages-Ticket 95 Euro. Für jeden einzelnen werden bereits 43 bis 50 Euro fällig. Der Termin liegt dafür günstig – zumindest für Schüler, denn das Festival findet vom Freitag, 15. Juni, bis Sonntag, 18. Juni, statt. Das ist das letzte Wochenende der Pfingstferien. Beim Maifeld Derby kommen insbesondere Fans von Indie-Rock und Electro-Sounds auf ihre Kosten. So treten beispielsweise die englischen Elektro-Popper von Metronomy auf und auch die erfolgreiche Berliner Gruppe Moderat. Wer Lust auf Progressive Rock aus Österreich hat, der ist bei Bilderbuch und ihren Hits wie „Maschin“und „Plansch“richtig. Da es von Ulm und Umgebung aus nach Mannheim gut 200 Kilometer sind, bietet sich an, mit der Bahn zu fahren. Das Gute dabei: Das Maimarkt Gelände, auf dem das Festival stattfindet, ist mit der Straßenbahn gerade mal 20 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. ● Wer keine Lust hat, so weit wegzufahren, der kommt beim Modular sicherlich auch auf seine Kosten. Das findet zur gleichen Zeit – vom Donnerstag, 15. bis Samstag, 17. Juni – statt. Und ist preislich ebenfalls okay: Drei Tage Live-Musik kosten knapp 50 Euro. Damit zählt das Event zu einem der günstigsten in der Region. Auch die Tagestickets haben vernünftige Preise: 22 Euro Normaltarif und 16,50 Euro ermäßigt. Das Modular richtet sich nicht nach einem bestimmten Stil aus, sondern orientiert sich eher am Geschmack des jungen Publikums. Und der reicht von der norwegischen Indie-Pop-Band Kakkmaddafakka über die Münchner Brassband Moop Mama bis hin zu den sanften Folk-Rockern von Pinewood Soul, die selbst aus Augsburg kommen. Neben dem vielseitigen Line-Up können sich die ModularBesucher auch auf einen Kreativmarkt von Jungdesignern und eine Auswahl an regionalen Essensständen freuen. ● Keine Angst, eure T-Shirts könnt ihr bei diesem Festival anlassen. Oben ohne bedeutet, das Festival steigt unter freiem Himmel. Seit mittlerweile fast 20 Jahren gibt es das Oben Ohne am Königsplatz in München – und es krönt sich mit dem Titel des größten nicht-kommerziellen Festivals im süddeutschen Raum: Der Eintritt kostet keine fünf Euro. Da ist sogar das Zugticket dorthin locker drin. Trotz des geringen Ticketpreises, bietet das Festivals namhafte Bands aus dem In- und Ausland auf. Dieses Jahr geht die deutsche Hip-HopCombo Die Orsons als Headliner auf die Bühne. Wer es lieber entspannter mag, der ist bei der Münchner Folk-Band Impala Ray gut aufgehoben. Das Festival findet heuer am Samstag, 8. Juli, von 12 bis 22 Uhr statt. ● Wer es schon bis zum Augsburger Modular Festival schafft, der kann auch noch ein paar Kilometer östlicher fahren, um zum Schrobenhausener Noisehausen zu gelangen. Denn am Samstag, 29. Juli, erwartet die Besucher ein kleines feines Open Air mit der Festival-Band überhaupt: Madsen. Wer die IndieRock-Band schon einmal gesehen hat, der weiß: Ihre Lieder reißen live noch viel mehr mit als auf CD. Der Preis für Noisehausen befindet sich auch noch im gemäßigten Bereich: Schüler und Unter-18-Jährige zahlen 23 Euro, regulär kosten die Tickets 28 Euro. ● Die erhabene Schlossanlage im Landkreis Landsberg ist nicht nur alljährlich Veranstaltungsort für das bekannte Ritterturnier, sondern zum zweiten Mal Festplatz für das Puls Open Air. Von Donnerstag, 8. bis zum Sonntag, 11. Juni, spielen auf fünf Bühnen rund 60 Acts. Und darunter sind Hochkaräter wie die österreichische Band Bilderbuch oder die schwedischen Indie-Rocker von den Shout Out Louds. Wer auf den leicht nörgelnden Klang des wienerischen Dialekts und schwarzen Humor steht, der ist bei dem österreichischen Liedermacher Voodoo Jürgens gut aufgehoben. Auch die Tickets für die viertägige Veranstaltung sind einigermaßen erschwinglich: 89 Euro kostet die Karte inklusive Camping. Die Preise für die einzelnen Tage sind da schon gesalzener: 53 Euro müssen für Freitag oder Samstag hingelegt werden. ●
Nur rund 15 Kilometer von Memmingen entfernt findet alljährlich das Schlichtenfest Open Air statt. Im beschaulichen Guggenberg kommen dort zum dritten Mal Fans von Heavy Metal, Hardcore und Deutschrock zusammen. Wer seine Musik gern laut und hart mag, der wird an den zwei Tagen – Freitag 28. und Samstag 29. Juli – voll auf seine Kosten kommen. Mitten auf einer idyllischen Waldlichtung gelegen hat das Festival aber noch mehr zu bieten als die volle Dröhnung Metal: So steht ein Pool zur Abkühlung bereit und ganz Hardrock-like gibt es Spanferkel zum Essen. Für ein zweitägiges Event sind auch die Preise sehr gut verdaulich: 28 Euro kostet der Festival-Pass im Vorverkauf.
Für Indie und Elektrofans: Das Maifeld Derby Die Festivalband überhaupt kommt nach Noisehausen