Entspannt zu den letzten Prüfungen
Bald ist die Schule für immer geschafft. Nur noch ein paar schriftliche und mündliche Tests stehen an. Aufgeregt? Unsere weiß Rat und gibt Tipps, wie ihr Panikattacken vermeidet
„Was, wenn ich es nicht schaffe? Wenn ich in der Prüfung durchfalle? Das Abitur nicht bestehe?“Schon ist es wieder da: Dieses ziehende Angstgefühl im Bauch, das einem schlaflose Nächte beschert. Die wirren Gedanken, die sich um das Gedächtnis schlingen wie eine Schlange. Begleitet von unruhigen Atemzügen, Schweiß auf der Stirn und einem Tunnel vor Augen – ohne Notausgang.
Viele Jugendliche, aber auch Erwachsene, kennen das Gefühl. Schon beim Gedanken an die Prüfung beginnen die Hände der Betroffenen zu zittern. Oft spielt auch noch der Magen verrückt. Diese Panikattacken sind gepaart mit Konzentrationsschwächen.
Jemand, der diese Leiden nicht kennt, mag sich fragen: Das alles nur wegen einer Prüfung? Einfach zu erklären ist es nicht. Jugendliche, die unter Prüfungsangst leiden, haben oftmals keine Angst vor dem Test selbst, sondern vielmehr vor den Folgen. Beim Gedanken an eine bevorstehende Prüfung malen sie sich ein fürchterliches Szenario nach dem anderen aus: „Falls ich nicht bestehe, muss ich die Klasse wiederholen. Meine Freunde werde ich verlieren. Ich werde ein Außenseiter sein und alleine im Unterricht sitzen. Was mache ich jetzt bloß?“Um dieses Gedankenwirrwarr zu vermeiden, gibt es einige Methoden, die gegen Prüfungsangst helfen: ● Zunächst ist es wichtig, die eigene negative Betrachtungsweise zu verändern. Prüfungsangst entsteht hauptsächlich durch schlechte Erfahrungen und die scheinbare Gewissheit, zu versagen.
Ihr solltet die bevorstehende Prüfung akzeptieren und euch die möglichen Folgen objektiv vor Augen halten: „Es ist nur eine Prüfung, wie ich schon Hunderte geschrieben habe. Was kann im schlimmsten Fall passieren? Selbst wenn es dieses Mal nicht so gut klappen sollte, ist das auch kein Weltuntergang.“● Doch nur positiv zu denken hilft bei der Matheaufgabe in der Prüfung nicht wirklich viel. Deshalb ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Am besten hilft dabei ein Lernplan, auf dem notiert ist, wann, was und wie viel gelernt werden soll. So ist es einfacher, rechtzeitig anzufangen und bei der Sache zu bleiben. Ein geregelter Plan ist auch eine Ablenkung von wiederkehrenden negativen Gedanken an die bevorstehende Prüfung. Pausen beim Lernen sind dabei ebenfalls wichtig: Erst bei einer Auszeit kann das Gehirn die neu aufgenommenen Informationen verarbeiten. ● Eine weitere Hilfe sind Entspannungsübungen. Yoga, Meditationen, autogenes Training oder spezielle Techniken zur Muskelentspannung sorgen dafür, dass Nervosität und Unruhe den Rückzug antreten. Gerade das Trainieren der Atmung hat einen maßgeblichen Einfluss auf das Befinden der Betroffenen. ● Auch wenn die Therapie für viele ein Tabuthema bleibt – dass die Unterstützung von außen möglich ist, sollte man nicht vergessen. Wenn ihr das Gefühl habt, nichts hilft, gibt es immer noch Therapeuten, die einem mit neuen Möglichkeiten zur Seite stehen. Dass es trotz sorgfältiger Vorbereitung passieren kann, dass man sich während der Prüfung plötzlich an nichts mehr erinnert, kommt immer wieder vor. Diese Situation wird Blackout genannt. In so einem Moment hilft nur noch tief durchzuatmen, eine kurze Pause zu machen, sich beruhigen und die Frage erneut lesen. Ihr solltet euch auch immer vor Augen halten, dass leichte Angst und Nervosität nicht unbedingt etwas Schlechtes sind. Durch das Adrenalin, das der Körper in Stresssituationen ausschüttet, wird mehr Energie zur Verfügung gestellt. Dadurch steigert sich die Leistungsfähigkeit sogar.