Wer darf neues Mehrfamilienhaus planen?
Baulücke an der Illerberger Schützstraße soll geschlossen werden. Verwaltung will, dass Mindelheimer Büro Vorentwürfe erstellt. Das gefällt einigen Stadträten nicht, die ortsansässige Architekten damit beauftragen möchten
Die Baulücke an der Illerberger Schützstraße soll geschlossen werden. Vorstellungen über das Wie soll bei ortsansässigen Architekten und Planern eingeholt werden. Die Auftragsvergabe an ein auswärtiges Architekturbüro, so wie es die Stadtverwaltung vorhatte, erregte das Missfallen einiger Mitglieder des Vöhringer Stadtrats. Deshalb wurde die Auftragsvergabe für eine Vorplanung eines neuen Wohnhauses mit zwölf bis 14 Wohnungen verschoben.
Die Verwaltung hatte ein Büro in Mindelheim vorgeschlagen, weil die Stadt mit diesem Fachbüro bei der Aufplanung des Bräuhauses in Illerberg gute Erfahrungen gemacht hatte. Das aber beeindruckte Michael Neher (CSU) nicht. Er forderte, dass man ortsansässige Planungsbüros nicht ausklammern sollte. Als sinnvoll erachtet Neher dieses Vorgehen: Ein Architekt soll eine Vorplanung auf den Tisch legen, dann sollte eine funktionale Ausschreibung stattfinden und der Bauauftrag an einen Generalunternehmer vergeben werden. So könne der Neubau schlüsselfertig übergeben werden.
Unterstützung fand Neher zwar bei Christoph Koßbiehl (SPD), dem es ebenfalls missfiel, dass keine Architekten vor Ort berücksichtigt worden waren. Koßbiehl wandte aber ein, dass Behörden Vergaben für eine schlüsselfertige Übergabe nicht gerne sehen. Gewerke müss- ten einzeln ausgeschrieben werden. Diese Behörden seien aber wichtig, weil sie über das Wohl und Wehe der Zuschüsse für ein solches Projekt entscheiden.
Eine solche Behörde ist die Regierung von Schwaben, wie der Vertreter des Bauamtes, Timo Söhner, mitteilte. Wer vom aktuellen Wohnungspakt Bayern profitieren wolle, müsse bestimmte Auflagen erfüllen. Dazu gehöre eben, dass Gewerke eines Baues einzeln ausgeschrieben werden müssen. „Bei einer schlüsselfertigen Übergabe ist es fraglich, ob die Regierung das mitträgt.“
Bürgermeister Karl Janson sagte zu, Vöhringer Architekten in die Vorplanung mit einzubeziehen. Man werde nachfragen müssen, ob diese Büros das umsetzen können. Damit zielte er besonders auf den Faktor Zeit. Denn alle Planungsbüros seien im Moment voll ausgelastet.
In der Nibelungenstraße, Schlesierstraße und in der Straße „Klärwerk“hatte es eine Reihe von Sozialwohnungen gegeben, die aber bereits vor geraumer Zeit in private Hände übergegangen sind. Dieser Verkauf wurde und wird von der SPD heftig kritisiert. „Das war ein Fehler“, war unisono zu hören. Bürgermeister Janson erklärte nachdrücklich, dass es der Stadt ein Anliegen sei, möglichst schnell den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken. Jetzt wird abgewartet, was ortsansässige Architekten für Vorstellungen für die Planung eines Mehrfamilienhauses haben.