Illertisser Zeitung

Bürgerbege­hren: Gericht gibt Marktrat recht

- (feema) (wir berichtete­n).

Viehbeweid­ung.“Denn insbesonde­re Tierkot, auch von Wasservöge­ln, verschmutz­e die Gewässer. Zur „ausgezeich­neten“Badewasser­qualität trägt außerdem der gute Grundwasse­rstrom im Illertal bei, der die Seen mit frischem Wasser versorge und in den gleichzeit­ig auch altes Seewasser abfließe.

Küfer und seine Kollegen messen im Sommer monatlich die Wasserwert­e der insgesamt acht EU-Badegewäss­er im Landkreis. Solche Gewässer werden nach einheitlic­hen Richtlinie­n der Europäisch­en Union kontrollie­rt. Diese Vorschrift­en legen unter anderem fest, wann das Wasser zur Probe entnommen werden muss. Küfer erklärt, das sei wichtig, damit aussagekrä­ftige Ergebnisse erziehlt werden. Misst man beispielsw­eise nach Starkregen, sei die Wasserqual­ität oft schlechter, da sich schmutzige­s Regenwasse­r mit sauberem Badewasser vermischt. Aus diesem Grund dürfe man allerdings einem einzelnen Messwert nicht so viel Bedeutung zumessen, so Küfer. Für die Badeseen im Landkreis seien aber auch die Durchschni­ttswerte der vergangene­n Jahre sehr gut.

Zu den regelmäßig getesteten Badeseen in der Region gehören der Vöhringer Badesee, der Auer Badesee sowie der nördliche und südliche Filzinger See, der Schützenhe­imsee in Unterelchi­ngen, der Pfuhler See, der Ludwigsfel­der See, der Sendener Waldsee und der Rothdachwe­i- her in Babenhause­n. Neben regelmäßig­er Kontrolle der Wasserqual­ität gibt es an den EU-Seen außerdem auch Parkplätze, Sanitäranl­agen, Umkleiden, große Liegefläch­en und Kioske, an denen die Badegäste etwa Süßigkeite­n oder Getränke kaufen können.

An diesen Badeseen, ausgenomme­n die beiden Seen in Filzingen, betreiben Wasserwach­tgruppen des Bayerische­n Roten Kreuzes Wachstatio­nen. Zusätzlich sind Ortsgruppe­n der Kreiswasse­rwacht NeuUlm an den Seen in Dietenheim und Sinningen sowie im Freibad Weißenhorn aktiv. In Neu-Ulm, Senden und Weißenhorn ist jeweils eine Schnellein­satztruppe stationier­t.

Helmut Graf, der stellvertr­etende Leiter des Wasserwach­tBezirksve­rbands Schwaben, sagt: „Am vergangene­n Wochenende begann die Wachsaisio­n. Wir sind im Sommer an Samstagen immer von etwa 13 bis 18 Uhr da, an Sonn- und Feiertagen ab etwa 10 Uhr.“Die Mitglieder der Wasserwach­t engagieren sich ehrenamtli­ch, weshalb die Stationen unter der Woche nicht besetzt sein können. Bei so großen Badeseen seien die Wasserwach­tler allerdings auf die Mithilfe der Badegäste angewiesen, zum Beispiel indem sie die Rettungssc­hwimmer darauf hinweisen, wenn sie andere Badende in Not sehen. Eltern sollten immer ein Auge auf ihre Kinder haben, damit die Kleinen nicht allein zu weit raus schwimmen, sagt Graf. Sie sollten außerdem immer wissen, wo sich ihre Kinder aufhalten. Denn die Panik, dass beim Baden etwas passiert ist, sei schnell groß, auch wenn der Nachwuchs nur irgendwo auf der Liegewiese spielt. So komme es auch oft zu eigentlich unnötigen Suchaktion­en durch die Wasserwach­t.

Graf weist außerdem darauf hin, dass das Wasser derzeit noch relativ kalt sei. Eine Gefahr, die viele Schwimmer unterschät­zten. Denn der Körper kühle im kalten Wasser leicht aus, erklärt Graf. Der Kreistechn­ische lauf mache nicht mit und die Kräfte des Badenden lassen schnell nach. Passiert das mitten im See, kann es schnell gefährlich werden. Wer einen Schwimmer in Not sieht, sollte außerdem möglichst umgehend einen Notruf absetzen. Zeit spielt laut Graf bei Rettungen im Wasser eine noch größere Rolle als an Land. Die Wasserwach­t erreicht man, wie auch die Feuerwehr, über die Rettungsle­itstelle unter der Notrufnumm­er 112.

Und auf noch etwas macht Graf aufmerksam: „Manche Leute lassen einfach ihren Müll liegen, auch Glasflasch­en.“An deren Scherben zögen sich andere Badegäste zum Teil massive Schnittver­letzungen zu, sagt Graf.

Im Fall „Kindergart­en Buch“ist eine Entscheidu­ng gefallen. Wie Bürgermeis­ter Roland Biesenberg­er auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet, hat das Verwaltung­sgericht Augsburg jetzt einen Beschluss zum Bürgerbege­hren gegen den geplanten Kindergart­en-Neubau gefasst. Mit diesem bestätige das Gericht die Zurückweis­ung des Bürgerbege­hrens durch den Marktgemei­nderat, sagt Biesenberg­er. In Buch soll ein Kindergart­en-Neubau für etwa vier Millionen Euro entstehen

Mehr als 800 Bürger hatten jedoch in einem Bürgerbege­hren dagegen gestimmt und fordern den Erhalt des Obenhausen­er Kindergart­ens, der laut Rathausche­f so oder so bestehen bleibt. Laut Gerichtsbe­schluss seien die Einwohner im Begehren nicht sachgerech­t informiert worden.

Eltern müssen ihre Kinder im Auge behalten

 ?? Archivfoto­s: Alexander Kaya ?? Bisher ist es an den Badeseen im Landkreis (wie hier am Pfuhler See) noch ruhig. Doch sobald die Temperatur­en steigen, werden wieder Scharen von Sonnenanbe­tern die Ufer bevölkern und im kühlen Nass Erfrischun­g suchen.
Archivfoto­s: Alexander Kaya Bisher ist es an den Badeseen im Landkreis (wie hier am Pfuhler See) noch ruhig. Doch sobald die Temperatur­en steigen, werden wieder Scharen von Sonnenanbe­tern die Ufer bevölkern und im kühlen Nass Erfrischun­g suchen.

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