Illertisser Zeitung

Lachgefahr im Espach Theater

Beim Autorenduo Klüpfel und Kobr klärt Kult-Kommissar Kluftinger einen Mord am „Himmelhorn“auf. Die Familie Klein reist mit Kind und Kegel nach Bella Italia

- VON CLAUDIA BADER

Welch ein Glück, dass die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr das altbewährt­e Spiel „Schnick-Schnack-Schnuck“kennen. Sonst hätten sie sich nämlich nicht einigen können, aus welchem Werk sie bei ihrem Auftritt im Theater am Espach in Babenhause­n lesen.

Wie es der Zufall so will, wechselten sich die beiden Bücher „Himmelhorn“und „In der ersten Reihe sieht man das Meer“regelmäßig ab. Nicht nur der spannende Inhalt, sondern auch die verschiede­nen Dialekte und Stimmwechs­el, mit denen das Autoren-Duo die einzelnen Charaktere zum Leben erweckt, und nicht zuletzt die Art, wie es sich gegenseiti­g aufzieht, vermittelt­en Vergnügen und Humor.

Fast zwei Stunden lang wurden die Lachmuskel­n der Besucher dieser im Rahmen der Babenhause­r Kulturtage veranstalt­eten besonderen Lesung gehörig strapazier­t. Bereits der Augenblick, als Volker Klüpfel mit Sonnenschi­rm und Liegestühl­en auf die Bühne marschiert­e, um das passende Ambiente für den in den 80er-Jahren spielenden Roman „In der ersten Reihe sieht man das Meer“zu schaffen, war höchst amüsant.

Michael Kobr hat sich stattdesse­n auf den neuen Kluftinger-Krimi „Himmelhorn“vorbereite­t und machte es sich auf einer Bierbank bequem. Gewinner waren letztendli­ch die Zuhörer, die gleich Einblick in zwei Bücher bekamen.

Der neunte Fall der Bestseller­Autoren führt in die Alpen, genauer gesagt auf das Himmelhorn, einen der gefährlich­sten Berge des Allgäus. Dort darf der arme Kommissar Kluftinger mit Doktor Lang- hammer eine E-Bike-Tour machen und stößt dabei prompt auf ein paar tote Bergsteige­r. Um zu ihnen zu gelangen, müssen die beiden einen Abstieg wagen und wieder hochkommen. Zusammen mit Langhammer­s neuem Handy, einer aufgenomme­nen Videobotsc­haft von Kluftinger im Telegramms­til, einem Stock und Siri, der Sprachsteu­erung des Handys, gelingt es den beiden schließlic­h, Hilfe zu rufen. Auch die Erzählung, wie Kluftinger Frau Langhammer dabei helfen muss, ihren Ehemann eifersücht­ig zu machen, ist höchst amüsant. Dass sich der Kommissar in diese Situation selbst unglücklic­h hinein manövriert hat, versteht sich von selbst. Nebenbei hat er auch noch einen Mord zu klären.

Auch als die Theaterbes­ucher mit dem Roman „In der ersten Reihe sieht man das Meer“mit der Familie Klein samt Kind und Kegel eine Fahrt nach Bella Italia miterleben, kommen sie aus dem Lachen nicht heraus.

Das liegt nicht nur an den vergnüglic­hen Diskussion­en über den Dialekt der österreich­ischen Grenzbeamt­en.

An der Adria angekommen, ist der Spaß noch lange nicht vorbei. Die Familie begegnet einem „Cocobello-Mann“, der es mit gewiefter Taktik schafft, dem Vater das Geld aus der Tasche zu ziehen. Besonders belustigen­d ist die Stelle, in der die Kleins viele Jetons in den Telefonapp­arat stecken, um mit dem daheim gebliebene­n Opa zu sprechen. Dass den Besuchern diese etwas andere Lesung so gut gefiel, lag nicht zuletzt an den neckischen Späßen, mit denen das Autoren-Duo deutlich macht, dass es auf derselben Wellenläng­e liegt, besonders was den Humor angeht.

 ?? Foto: Claudia Bader ?? In seiner Lesung „Lebensgefa­hr“wechselt das Autoren Duo Volker Klüpfel (rechts) Michael Kobr gekonnt zwischen dem Krimi „Himmelhorn“und dem Roman „In der ersten Reihe sieht man das Meer“.
Foto: Claudia Bader In seiner Lesung „Lebensgefa­hr“wechselt das Autoren Duo Volker Klüpfel (rechts) Michael Kobr gekonnt zwischen dem Krimi „Himmelhorn“und dem Roman „In der ersten Reihe sieht man das Meer“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany