Illertisser Zeitung

Fünftes Spiel in elf Tagen

Ulmer Basketball­er können kaum noch ruhen und bestreiten heute in Oldenburg ihr zweites Halbfinals­piel. Was ein Sieg im Norden für die Mannschaft bedeuten würde

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Kaum hatten die Basketball­er von Ratiopharm Ulm am Sonntag ihr erstes Halbfinals­piel um die deutsche Meistersch­aft gegen Oldenburg mit 86:79 gewonnen und anschließe­nd ein paar Stunden geschlafen, da bat sie Trainer Thorsten Leibenath gestern Vormittag schon wieder zu einem leichten Training in die Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena. Anschließe­nd ging es mit dem Flieger nach Norddeutsc­hland. In Oldenburg steigt heute Abend um 20.30 Uhr Halbfinals­piel Nummer zwei, und ein Sieg der Ulmer wäre schon eine kleine Vorentsche­idung zu ihren Gunsten. Mit einer 2:0-Führung im Rücken hätten sie dann drei Matchbälle, und es wäre schon krass, wenn sie nicht einen davon verwandeln würden.

Aber Thorsten Leibenath warnt: „Zu Hause ist Oldenburg stärker als auswärts. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir eine Schippe drauflegen. Wir sind in der Lage, so hohen Belastunge­n standzuhal­ten. Aber sie gehen nicht spurlos an einem vorbei.“Die Partie heute Abend ist das fünfte Ulmer Spiel in elf Tagen, und in allen ging es sehr intensiv und kräftezehr­end zu. „Die Spieler müssen bewusst ruhen, sich bewusst vom Physio behandeln lassen und sich bewusst ernähren“, sagt Leibenath. Aber wie soll das denn gehen, wenn das eine Spiel am Sonntag um 17 Uhr zu Ende ist, am Montag Training und Reise nach Oldenburg und am Dienstagab­end die nächste Begegnung ansteht?

Die Antwort des Trainers ist zunächst einfach: „Wir werden in Oldenburg nicht mehr trainieren. Dort können die Spieler im Hotel etwas regenerier­en. Fürs Spiel pushen müssen sie sich dann selbst. Die körperlich­e Müdigkeit bekämpfen geht nicht alleine durch die Teilnahme am Halbfinale.“Ganz so arg müsste es für die Ulmer Spieler mit der Belastung nicht sein, wie Thorsten Leibenath kritisch anmerkt: „Wir hätten am Sonntag gerne um 17 oder Uhr gespielt. Aber die Partie wurde auf 15 Uhr angesetzt, damit die Oldenburge­r ihren Flieger bekommen und entspannt heimreisen können. Jetzt hätten wir lieber früher gespielt, aber das geht nicht, wobei da wohl das Fernsehen die Anspielzei­t diktiert.“

Taktisch wird Leibenath heute kaum etwas ändern, er fordert aber mehr Aufmerksam­keit in der Abwehr gleich von Beginn an und: „Wir müssen beim Rebound präsenter sein.“Chris Babb, am Sonntag mit 26 Punkten überragend, sagt: „Jetzt geht es mehr ums Men18 tale als um die Physis. Ich denke, das Team, das besser verteidigt, wird sich durchsetze­n.“Ob vielleicht sogar Da’Sean Butler wieder dabei ist, wird nicht verraten. Gut wäre es, nachdem Casey Prather am Sonntag einen schlechten Tag hatte und außer einem Rebound nichts bot.

 ?? Foto: Horst Hörger ?? Nach der ersten Halbfinalp­artie gegen Oldenburg (86:79) war den Ulmer Spielern (von links Taylor Braun, Per Günther, Augustine Rubit und Karsten Tadda) die hohe Belastung deutlich anzusehen. Heute müssen sie schon wieder ran.
Foto: Horst Hörger Nach der ersten Halbfinalp­artie gegen Oldenburg (86:79) war den Ulmer Spielern (von links Taylor Braun, Per Günther, Augustine Rubit und Karsten Tadda) die hohe Belastung deutlich anzusehen. Heute müssen sie schon wieder ran.

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