Weißenhorn zahlt Strafzinsen
Sparkasse Neu-Um-Illertissen erhebt Gebühr auf Einlagen der Stadt. Bürgermeister geht davon aus, dass es keine „Peanuts“sein werden
Wer hohe Geldbeträge bei der Sparkasse Neu-Ulm-Illertissen aufbewahrt, wird künftig zur Kasse gebeten. Das gilt auch für die Stadt Weißenhorn. Sie muss auf ein Girokonto bei der Sparkasse Negativzinsen zahlen, weil das Guthaben den eingeräumten Freibetrag von 750 000 Euro übersteigt. Der Hintergrund: Das Geldinstitut verlangt diese Strafzinsen, weil die Europäische Zentralbank inzwischen wiederum anderen Banken, die Geld bei ihr zwischenlagern, einen negativen Zinssatz von -0,4 Prozent berechnet. „Das wird bei anderen Banken inzwischen auch so sein“, sagte Bürgermeister Wolfgang Fendt im Stadtrat.
Ein entsprechendes Schreiben der Sparkasse hat die Stadtverwaltung dem Gremium zur Kenntnis vorgelegt. Daraus geht jedoch nicht hervor, welchen Betrag die Stadt als Strafzins zahlen muss. „Wir vermissen das Ergebnis, wie sich das finanziell auswirkt“, sagte WÜW-Rat Werner Weiss. „Mit was müssen wir rechnen?“, fragte er. Einen konkreten Betrag konnte der Bürgermeister nicht nennen. „Es sind keine Peanuts“, sagte er lediglich. Auf Nachfrage unserer Zeitung hieß es gestern in der Kämmerei der Fuggerstadt nur: Das Verwahrentgelt sei ein variabler Satz. Im Moment könne niemand sagen, wie sich das finanziell auswirkt. Fendt griff in der Sitzung die Anregung von Werner Weiss auf, wonach die Verwaltung in der nächsten Stadtratssitzung die Kosten einmal darstellen sollte. Eines erstaunte den SPD-Rat Herbert Richter: „Es ist interessant, dass gerade die Bank damit beginnt, Gebühren zu erheben, die kommunal getragen ist“, sagte er.