Marktrat „prinzipiell“für neue Wohnanlage
Investoren wollen an der Ulmer Straße zwei Gebäude mit je sechs Wohnungen bauen
Schon seit Jahren befasst sich der Babenhauser Marktrat praktisch im Halbjahrestakt mit Bauanträgen, die Wohnanlagen auf einem noch unbebauten Wiesengrundstück an der Ulmer Straße beinhalten. So auch in jüngster Sitzung. Dieses Mal wollen zwei Investoren zwei gleiche Gebäude mit je sechs Wohnungen dort errichten. Einer entsprechenden Bauvoranfrage gab der Marktrat prinzipiell grünes Licht.
Was gab es nicht alles schon für Pläne für Wohnanlagen auf besagtem Grundstück an der Ulmer Straße. Das größte Projekt sah vier Stockwerke mit über zwanzig Wohneinheiten vor. Doch auch andere Varianten erreichten den Marktrat. In einem Fall war etwa eine rund 100 Meter lange Garagen- front geplant, ein anderes Mal rückte der Baukörper sehr nahe an die bestehende Wohnbebauung heran.
Vor dem Hintergrund dieser Ideen fasste der Marktrat die neue Bauvoranfrage durchaus positiv auf, zu- mal mindestens 20 Meter Abstand zu bestehenden Häusern vorgesehen sind. Auch die Garagenfronten entfallen, es sollen nur vier Garagen und 18 gepflasterte Stellflächen entstehen.
Auch wenn auf dem Grundstück an sich nur zweigeschossige Häuser erlaubt sind, hat der Marktrat nichts gegen eine Dreigeschossigkeit, von der auf diesem großen Grundstück „keine erdrückende Wirkung ausgeht“. Dazu passe auch das geplante Zeltdach mit 15 Grad Dachneigung, obwohl hier Satteldächer von 30 bis 35 Grad im Bebauungsplan festgesetzt sind. Zudem dürfen die Erdgeschossflächen ebenfalls als Wohnungen genutzt werden, also nicht ausschließlich gewerbemäßig.
Diskussionen gab es über die geplante „offene Bauweise“, also durch zwei Baukörper. Die im Bebauungsplan vorgesehene geschlossene Wohnbebauung wurde aus immissionsrechtlichen Gesichtspunkten so festgesetzt. Allerdings, so Bürgermeister Otto Göppel, sei dieser Bebauungsplan schon Jahrzehnte alt und in Teilbereichen überholt.
Trotzdem boten die Bauwerber an, um eine geschlossene Bauweise zu erhalten, eine rund vier Meter hohe Mauer zwischen den beiden Gebäuden zu errichten, worüber sich nicht nur Thomas Held „entsetzt“zeigte. Josef Deggendorfer sprach gar von einem „Monster“und hoffte, dass das Landratsamt nicht darauf besteht. Für Dieter Miller ist eine derartige Mauer eher kontraproduktiv, da der von der Ulmer Straße ausgehende Schall in andere Wohngebiete reflektiert wird. Zudem forderte Miller einen Wirtschaftsweg mit Zugang zum dort verlaufenden Graben. Dieser ist laut Bürgermeister Otto Göppel geplant, ebenso eine mögliche „Modellierung“des Böschungsbereichs.
Ohne Gegenstimme signalisierte der Marktrat den Investoren seine Zustimmung, da es sich lediglich um eine Bauvoranfrage handelte.