Was bitte ist „covfefe“, Herr Trump?
Wenn ein Präsident spätabends twittert
Es war kurz nach Mitternacht in Washington und der Präsident offensichtlich müde. Mit einem Halbsatz auf Twitter verabschiedete sich Donald Trump und ging ins Bett: „Trotz der negativen Presse covfefe“, schrieb er. Während der Präsident in die Kissen sank, wurde der Tippfehler – offenbar hatte Trump „Coverage“– Berichterstattung – schreiben wollen – zur Internet-Sensation. Überall auf der Welt fragten sich die Menschen, was Trump wohl sagen wollte, und machten sich über den Präsidenten lustig. Millionenfach wurde der Tweet kommentiert. Als sich Trump am Mittwochmorgen auf Twitter zurückmeldete, löschte er den „covfefe“-Beitrag und wünschte allseits viel Spaß beim Erraten der Bedeutung des neuen Wortes.
Tippfehler auf Twitter sind keine Seltenheit, doch beim Chef der Supermacht USA überraschen sie doch. Ist denn niemand da, der dem Präsidenten über die Schulter schaut und darauf achtet, dass er mit dem nächsten 140-Zeichen-Kommentar nicht versehentlich einen Verbündeten beleidigt oder gar einen Krieg lostritt? Bei Trump heißt die Antwort Nein, wie der Wirbel um „covfefe“zeigt. Und das ist Teil eines größeren Problems der Regierung.
Kurz vor Trumps Twitter-Fehltritt war der Rücktritt von Mike Dubke, dem Kommunikationsdirektor im Weißen Haus, bekannt gegeben worden. Offiziell hieß es, der Abschied habe persönliche Gründe, doch es ist kein Geheimnis, dass Trump mit dem Erscheinungsbild seiner Regierung sehr unzufrieden ist. Seit Tagen wird über einen Umbau der Presse- und Kommunikationsabteilung im Weißen Haus spekuliert.
Zu den Akteuren, deren Zukunft als unsicher gilt, gehört Präsidialamtssprecher Sean Spicer, der oft überfordert wirkt. Am Mittwochnachmittag sorgte er für Verwirrung, als er über „covfefe“sagte: „Der Präsident und eine kleine Gruppe von Leuten wissen genau, was er meint.“Auch die Position der Trump-Beraterin Kellyanne Conway, die in den ersten Wochen nach der Amtsübernahme der neuen Regierung auf allen Fernsehkanälen