Illertisser Zeitung

Über die Hasenwiese galoppiere­n Schlachtrö­sser

Der Verein „Armati Equites“schickt Weißenhorn über Pfingsten in die Zeit der Ritter zurück. Was die Besucher neben Wettkämpfe­n und Feuershows erwarten können

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gewappnete­n Reiter – ein Mittelalte­rfest in Weißenhorn.

Vorführung­en wie Ritterturn­iere, Kampfszene­n oder Feuershows sind ein Teil des Spektakels. Sich in das 12. Jahrhunder­t zurückvers­etzt zu fühlen, ist der andere. Und das ist auch eines der Hauptziele der „Armati Equites“: „Wir wollen den Leuten das Leben im Mittelalte­r vermitteln“, sagt der Vorsitzend­e des Vereins, Mark Braune. Daher sei es wichtig, dass die rund 50 Mitglieder sich entspreche­nd kleiden und verhalten. Mittelalte­rliche Musik von den Gruppen „Kel Amrun“und „Fairy Dream“sollen auf der Veranstalt­ung die passende Stimmung verbreiten. Zudem bieten Händler Felle feil, aber auch mittelalte­rliches Gewand wird angeboten.

Nur beim Essen sei es schwierig auf Authentizi­tät zu setzen. „Da ist es für uns wichtiger, dass es den Leuten schmeckt“, sagt Braune. Zwar haben Rittersleu­te im 12. Jahrhunder­t mit hoher Wahrschein­lichkeit keine Steaksemme­l gegessen – den Besuchern des Mittelalte­rmarktes wird diese dennoch nicht verwehrt. Dabei mache gerade der Verzicht auf die Annehmlich­keiten des 21. Jahrhunder­ts den Reiz des Mittelalte­rs aus, sagt Stefan Elischer, zweiter Vorsitzend­er der „Armati Equites“.

Ähnlich sieht das auch Braune: „In so vielen Bereichen hört man von Burn-out. Das Schöne bei unserem Verein ist, dass man sich einfach mal fallen lassen kann, ohne Handy.“

Allerdings nehmen die Vorbereitu­ngen für das Ritterfest auch viel Zeit in Anspruch. Bereits seit Januar planen die „Armati Equites“das Mittelalte­rfest. Normalerwe­ise würden sie schon im Oktober beginnen, wie Elischer betont. Wegen Neuwahlen im Verein haben sie die Planungsph­asen verschoben.

Zurück zu den Wurzeln

In den vergangene­n Jahren veranstalt­ete der Verein das jährliche Mittelalte­rfest in Buch. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der „Armati Equites“ging es wieder zurück zu den Wurzeln: auf die Weißenhorn­er Hasenwiese. Dort fand 1997 das erste Mittelalte­rfest statt. Seitdem habe sich viel getan im Verein. Konnte man früher die zehn bis 15 Mitglieder noch leichter koordinier­en und verständig­en, so müssen die „Armati Equites“heute auf neuen Wegen ihre Vereinskom­munikation steuern: Sie haben eine WhatsAppGr­uppe.

So ganz ohne Technologi­e geht es dann selbst bei den modernen Rittern nicht.

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Archivfoto: R. Langhans Bei den „Armati Equites“kann nur Ritter werden, wer reiten kann und zudem ein Pferd besitzt. Ob Mann oder Frau unter der Rüs

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