Staig gegen Senden sorgt vorab für Zündstoff
Der Ausgang der Partie ist auch bedeutend für die zweiten Mannschaften der Klubs. Tiefenbach kann ebenfalls eine Rolle spielen
Der letzte Spieltag der Fußball-Bezirksliga morgen um 17 Uhr bietet schon im Vorfeld einigen Zündstoff: Während im Kampf um die Aufstiegsrelegation zur FußballLandesliga die Karten klar verteilt sind, ist im Rennen um den Verbleib und die Abstiegsrelegation den Verschwörungstheoretikern Tür und Tor geöffnet.
Eine besondere, fast bizarre Konstellation liefert die Ansetzung der Partie des SC Staig gegen den wieder erstarkten FV Senden: Senden braucht die Punkte im Kampf um den Klassenerhalt dringend. Für Staig geht es dagegen um nichts mehr. Die Holl-Truppe präsentierte sich zuletzt auch dementsprechend launisch. Rein sportlich betrachtet wäre ein Sendener Sieg also keine Überraschung. Morgen treffen zeitgleich aber auch die beiden zweiten Mannschaften dieser Vereine aufeinander. Und da wird das Bezirksligaspiel doppelt interessant: Senden II ist in der Kreisliga A abgeschlagen Letzter, dürfte aber, falls keine Mannschaft aus der Bezirksliga in die Iller-Staffel absteigt, trotzdem die Relegation spielen. Staig II ist derzeit Vorletzter und müsste, sollte Senden aus der Bezirksliga direkt absteigen, in die ungeliebte Zusatzschicht zum Verbleib in der A-Klasse, weil Senden II dann ohne Umweg in die Kreisliga-B müsste. Staigs Bezirksliga-Team dürfte deswegen diese „extrem unglückliche Konstellation“nicht vorhersehbar war. Verschwörungstheorien schiebt er einen Riegel vor: „Wir werden am Samstag mit den zwei besten Mannschaften antreten, die wir aufbieten können. Sobald ein Spieler auf dem Platz steht, will er auch gewinnen. Wie soll man denn ein Spiel absichtlich verlieren?“Allerdings räumt er ein, dass die Resultate seiner Kicker in der jüngsten Vergangenheit wenig Anlass zur Freude boten. So sieht er Senden als Favorit im Bezirksliga-Spiel. „Unsere schwachen Ergebnisse kommen nicht von ungefähr. Wir haben schon am vergangenen Sonntag ohne neun spielen müssen“, erklärt Geiselmann. Trotz der personellen Engpässe verspricht er: „Wir werden das Spiel nicht verschenken. Und die zweite Mannschaft hat es selbst in der Hand.“
Der SV Tiefenbach könnte für Staig II auch zum Zünglein an der Waage werden. Auch er würde im Fall des Falles in die Kreisliga A Iller absteigen. Dazu müssten Senden, TSV Blaubeuren (in Holzheim) und SV Lonsee (bei der SSG Ulm 99) gewinnen, Tiefenbach sein Heimspiel gegen Neenstetten aber nicht. Ein Selbstläufer wird diese Partie für den SVT bestimmt nicht. Neenstetten wird mehr Interesse an einem Fortbestand der Derbies mit Lonsee oder Westerstetten haben als an der weiten Reise nach Tiefenbach und die Partie nicht abschenken.
Auch das Lonseer Spiel in Gögglingen bietet Raum für Spekulationen. Der aktuelle SSG-Trainer Martin Blankenhorn stand im vergangenen Spieljahr noch für die Lonseer an der Seitenlinie.
Im Kampf um die Aufstiegsrelegation ist dagegen alles klar und absolut geruchsfrei. Der SSV Ulm 1846 Fußball II kann sich in Jungingen nur noch selbst im Weg stehen. Ihm genügt schon ein Unentschieden, um aufgrund der klar besseren Tordifferenz vor Türkspor NeuUlm, ins Ziel zu gehen. Türkspor tritt in Erbach an. Um an Ulm noch vorbeiziehen zu können, müsste Türkspor zwei Punkte und 24 Treffer aufholen.
„Ich gehe davon aus, dass al les mit rechten Dingen zuge hen wird.“ Manfred Merkle