Illertisser Zeitung

Eine Investitio­n in die Jugend

Der neue „Moving-Point-Sekretär“Daniel Kunert beginnt seinen Dienst in Babenhause­n. Was den 23-Jährigen an der Arbeit mit jungen Menschen reizt und was er damit erreichen möchte

- VON CLAUDIA BADER

Über viele Jahre war es eine Vision, ab September 2017 wird ein lange gehegter Traum des CVJM (Christlich­er Verein Junger Menschen) Babenhause­n Realität: Mit Verwirklic­hung der Idee „MovingPoin­t-Sekretär“wird sich ein hauptamtli­cher Sekretär für die Kinder-, Jugend- und Erwachsene­narbeit in Babenhause­n und den umliegende­n Ortschafte­n engagieren. „Ich möchte den christlich­en Glauben erlebbar machen, Menschen aller Altersstuf­en erreichen und gleichzeit­ig ein Verbindung­sglied zwischen den Konfession­en sein“, sagt Religions- und Gemeindeth­eologe Daniel Kunert.

Im Juli 2017 wird der 23-Jährige aus Bindlach bei Bayreuth sein vierjährig­es Studium zum staatlich anerkannte­n Religions- und Gemeindepä­dagogen abschließe­n. „Ich freue mich schon auf Babenhause­n und die Menschen, die ich dort kennenlern­e“, sagt er.

In einer eigenen Wohnung, die er auch als Treffpunkt und Anlaufstel­le für Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene mit Fragen und Problemen sieht, will er sich genügend Zeit Gespräche nehmen. „Ich möchte für die Leute da sein und ihnen helfen, wo ich kann“, betont er. Vor allem bei Veranstalt­ungen wie Fußballspi­elen lassen sich prima Freundscha­ften knüpfen, hat Kunert während seines Bundesfrei­willigendi­enstes (Bfd) in Schweinfur­t bereits erfahren. Da es ihm vor allem um die Belange von Kindern und Jugendlich­en geht, kann er sich vorstellen, für diese zum Beispiel ein „anderes Bauwagenpr­ojekt“ins Leben zu rufen, in dem man ganz ohne Alkohol Geselligke­it und Spaß erlebt. „Ich möchte Kinder und Jugendlich­e auf ihrem Weg ins Erwachsenw­erden begleiten und ihnen stets als Ansprechpa­rtner zur Seite stehen“, sagt der junge Mann.

Als großes Ziel hat sich der Religionsu­nd Gemeindeth­eologe die Aufgabe gestellt, Glauben erlebbar zu machen und die Menschen wieder dafür zu begeistern. Da in Babenhause­n und den umliegende­n Gemeinden vorwiegend katholisch­e, aber auch evangelisc­he Christen sowie Muslime und Angehörige anderer Religionsg­emeinschaf­ten leben, möchte er sich um eine Einheit und Kommunikat­ion zwischen den Konfession­en bemühen. „Wenn ich erst einmal vor Ort bin, finden sich bestimmt viele Möglichkei­ten dafür, zum Beispiel im Rahmen einer gemeinsame­n Jugendarbe­it.“Die evangelisc­he Kirchengem­einde Lauben-Babenhause­n stehe voll hinter dem Projekt Moving Point, sagt der evangelisc­he Pfarrer Stefan Scheuerl.

Seit Beginn seines Wirkens in Babenhause­n im Jahr 1978 sei der CVJM eine überkonfes­sionelle, ökumenisch­e Bewegung. Der derzeit aus vier Mitglieder­n der katholisch­en sowie drei der evangelisc­hen Kirche bestehende Hauptaussc­huss belege dies, sagt Markus Kirchlechn­er: „Dem CVJM Babenhause­n geht es nicht darum, die Jugendarbe­it der katholisch­en Kirche zu übernehmen. Vielmehr lädt er Kinder, Jugendlich­e und junge Erwachsene beider Konfession­en zu seinen Angeboten und Gruppenstu­nden ein.“

Ziel sei es, das Evangelium altersfür gemäß sowie ergänzend zur heiligen Messe und den evangelisc­hen Gottesdien­sten weiter zu verbreiten.

Den Projekt Moving Point sieht der CVJM als Dienstleis­tung für das Evangelium sowie für die Bewohner von Babenhause­n und der Umgebung.

„In einer sich ständig verändernd­en Gesellscha­ft, in der die Menschen Wertevermi­ttlung und Orientieru­ng suchen, benötigen sie in Glaubens- und Lebensfrag­en verlässlic­he Ansprechpa­rtner“, sagt Kirchlechn­er. Dieses Vorhaben sei nur durch zahlreiche, auf Freiwillig­keit beruhende Spenden und Zuschüsse zu realisiere­n. Zunächst für ein Jahr sei die Finanzieru­ng dieses Projektes gesichert. Ein Viertel der jährlich anfallende­n Kosten trage die Kirchengem­einde Lauben-Babenhause­n. Als weitere „Säulen“nennen die Hauptaussc­huss-Mitglieder Spenden von Sponsoren, Privatpers­onen und Betrieben sowie Gelder aus Veranstalt­ungen des CVJM. Der hauptamtli­che Sekretär, Daniel Kunert, der den persönlich­en Missionsau­ftrag von Jesus Christus unterstütz­e, soll von den ehrenamtli­chen CVJM-Mitarbeite­rn begleitet werden. Diese Aktivierun­g und Stärkung der missionari­schen Jugendarbe­it sieht der CVJM-Hauptaussc­huss als eine „wertvolle Investitio­n in die junge Generation“.

Das ist der CVJM Babenhause­n

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Daniel Kunert

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