Illertisser Zeitung

Das Parkhaus? Neu Ulmer sind sich einig

Die Kostenvert­eilung ist „akzeptabel“

- (hip)

Ob Abstimmung­en geräuschlo­s laufen oder nicht, hängt meist vom politische­n Standpunkt und zuweilen auch vom Wohnort ab. Als im Kreistag am Dienstag das Parkgebäud­e am Edwin-ScharfHaus zur Debatte stand, rührte sich nicht nur Widerstand bei den Freien Wählern, sondern auch aus den Reihen der CSU – es waren die vier Fraktionsm­itglieder aus Illertisse­n, die ihrer Partei die Gefolgscha­ft verweigert­en. Sie fürchteten, dass mit diesem Projekt eine Vorentsche­idung über den Bestand der Donauklini­k getroffen wird, die von dem Parkhaus massiv profitiert. Letztlich entschied die Kreistagsm­ehrheit, das Gebäude so wie geplant zu bauen und auch zu finanziere­n: Gut 3,64 Millionen muss die Stadt aufbringen, 4,06 Millionen entfallen auf die Stiftungsk­linik. Die Neu-Ulmer Stadträte hatten am Donnerstag alle miteinande­r kein Problem, dieser Aufteilung zuzustimme­n.

Kämmerer Berthold Stier erinnerte daran, dass die Kostenvert­eilung in einem Vertrag zwischen der Stadt Neu-Ulm und der Kreisspita­lstiftung so festgelegt worden sei. Beide Partner bilden eine Bauherreng­emeinschaf­t, die das Recht zum Vorsteuera­bzug hat. Damit lassen sich die Investitio­nskosten ein Stück weit drücken. Die Kreisspita­lstiftung muss jedoch der Stadt einen Ausgleich dafür zahlen, dass dem Parkhausba­u 100 kommunale Stellfläch­en auf städtische­m Grund geopfert werden. Deshalb der höhere Anteil. Oberbürger­meister Gerold Noerenberg versichert­e mit Blick auf die Kostenvert­eilungsdeb­atte im Kreistag, gute Partner würden sich nicht über den Tisch ziehen, vielmehr sieht er eine Win-Win-Situation, denn einerseits benötigt das Edwin-Scharff-Haus bei größeren Veranstalt­ungen mehr Parkplätze, anderersei­ts fehlen der Klinik Stellfläch­en. Zudem soll das lang gezogene Parkhaus als eine Art Lärmschutz­riegel zwischen der Bahnlinie und dem Wohnvierte­l dienen. Ferner gibt es laut Noerenberg massive Beschwerde­n der Bewohner wegen fehlender Parkplätze.

In den Kosten von 7,7 Millionen Euro ist auch noch ein Leitstand zur Parkraumbe­wirtschaft­ung enthalten. Er ist zuständig für das Parkhaus sowie für die Tiefgarage des neuen Südstadtbo­gens. Die Kosten dafür trägt vor allem die Stadt – der Kreis nur einen geringen Anteil.

In der Debatte, die eigentlich keine war, begrüßte Susanne Salzmann für die CSU die „äußerst akzeptable Kostenvert­eilung“, die mit der Regierung von Schwaben abgestimmt sei, wie der OB betonte.

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