Helferkreise gründen einen Flüchtlingsrat
Gemeinden schließen sich zusammen
Flüchtlingsinitiativen und Helferkreise aus Elchingen, Senden, Vöhringen, Bellenberg, Illertissen und Holzheim haben sich zu einem Flüchtlingsrat im Landkreis NeuUlm zusammengeschlossen. Dieser will „Gesprächspartner für die Behörden auf Kreis- Bezirks- und Landesebene sein“, teilen die Verantwortlichen mit. Zudem soll es so besser möglich sein, dass sich die verschiedenen Arbeitsbereiche der örtlichen Initiativen austauschen können.
Versammlungsleiter Wolfgang Milde vom Arbeitskreis Asyl in Senden hofft, dass sich alle Landkreisgemeinden, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind, dem neu gebildeten Flüchtlingsrat anschließen werden. Einige hätten bereits ihre Teilnahme signalisiert. Der Rat strebt langfristig eine Mitgliedschaft im bayerischen Flüchtlingsrat an.
Die Vollversammlung wählte ein dreiköpfiges Sprecherteam für die nächsten drei Jahre: Tosca Szmrecsanyi aus Neu-Ulm, Wolfgang Milde aus Senden und Dieter Schwehr (kommissarisch für den Landkreissüden) aus Illertissen. Die Delegierten stellten sich hinter eine Erklärung der obersten deutschen Flüchtlingsverbände, in der ein sofortiger Abschiebestopp afghanischer Flüchtlinge gefordert wird. Besondere Brisanz bekam das Thema auch dadurch, dass Anfang der Woche ein 22-jähriger afghanischer Flüchtling aus Vöhringen von der Polizei zu einem Abschiebeflug gebracht wurde. Nach Auskunft seines Rechtsanwaltes aus Ulm konnte durch ein Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Augsburg die Abschiebung gerade noch in letzter Sekunde verhindert werden. Offenbar ist der junge Mann wieder auf dem Rückweg nach Vöhringen.