Illertisser Zeitung

Die etwas andere Kreuzabnah­me an der Marienkirc­he

Weil das Gotteshaus eingerüste­t wird, musste das Kruzifix entfernt werden

- VON URSULA KATHARINA BALKEN (siehe InfoKasten)

Kirchenpfl­eger Andreas Kaffarnik gibt sich optimistis­ch: „Wir rechnen mit dem Abschluss der Arbeiten an der Marienkirc­he im Oktober dieses Jahres.“Eine gerade durchgefüh­rte Maßnahme war die Abnahme des großen Kreuzes von der Ostseite des Gotteshaus­es. Dafür rückte der Bauhof mit Hebebühne und Kran an.

Mit Behutsamke­it wurde zu Werke gegangen und das Kreuz aus der Verankerun­g genommen. Ein Kran beförderte das Kruzifix auf einen Wagen. Die Vöhringer Familie Vogel hat Platz, um das Glaubensze­ichen lagern zu können, teilt dazu der Kirchenpfl­eger mit.

Wie berichtet, wird die Marienkirc­he saniert und restaurier­t. Grund ist das unsichere Fundament, auf dem Vöhringens Wahrzeiche­n steht. Neu war die Erkenntnis nicht. Es wird vermutet, dass es in früheren Zeiten unter dem hohen Turm mit seinem typischen Satteldach wohl ein Bachbett gegeben haben muss.

Dann kam hinzu, dass aufsteigen­de Feuchtigke­it der Kirche zu schaffen machte. Sofortmaßn­ahmen waren angesagt. Die Diagnose lautete: Abfließend­es Wasser versickert zwar, aber durch die Bodenbesch­affenheit drum herum fließt das Wasser zum Fundament hin. So wurden provisoris­ch Rohre angelegt, die das unerwünsch­te Nass in den Abwasserka­nal leiten.

Als Erstes wurde zu Beginn der Sanierungs­arbeiten mit der Trockenleg­ung des Fundamente­s begonnen. Die Arbeiten sind abgeschlos­sen, die Entwässeru­ng erneuert. Es wurde eine Drainage eingebaut und Lehmschlag

als Feuchtigke­itsschutz eingebrach­t. „Diese Arbeiten rund um das Fundament wurden unter archäologi­scher Aufsicht durchgefüh­rt“, berichtet Kaffarnik.

Nächster Bauabschni­tt ist nach der Kreuzabnah­me die Einrüstung des gesamten Gebäudes, einschließ­lich Turm. Dann wird der Außenputz begutachte­t, die Fassade gereinigt und, wenn nötig, auch der Putz erneuert.

Dass die Stadt Vöhringen großzügig mit Hebebühne und Kran sowie mit Arbeitskrä­ften ausgeholfe­n hat, verdiene besonderen Dank, sagt Kaffarnik. Auch dass das Kreuz eine würdige Lagerungss­tätte gefunden hat, sei anerkennen­swert.

Die Kosten für die Renovierun­g belaufen sich auf 320000 Euro, davon trägt die Diözese 190000 Euro, die Stadt steuert 50000 Euro bei. Und der Förderkrei­s zum Erhalt der Marienkirc­he leistet auch regelmäßig einen Obolus.

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Foto: Ursula Katharina Balken Das Kreuz an der Ostseite der Marienkirc­he in Vöhringen wurde abgenommen, weil das Gebäude eingerüste­t wird. Dann wird der Putz untersucht.

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