Illertisser Zeitung

„Gut beschürzt“im Zaiertshof­er Puppenmuse­um

In einer Ausstellun­g für Kinder und Erwachsene dreht sich alles rund um die Geschichte der Schürze

- (fs) (clb)

Zum Dirndl gehört unverzicht­bar eine Schürze. Ansonsten sieht man dieses Kleidungss­tück heutzutage nur noch bei Bedienunge­n in Lokalen oder bei so mancher Hausfrau. Unter dem Motto „Gut beschürzt“gibt das Zaiertshof­er Puppenmuse­um derzeit Einblick in die Entwicklun­g und Vielfalt von Schürzen. Heidi Röhr schafft es immer wieder mit ihren Ideen in den Ausstellun­gen, nicht nur bei älteren Besuchern Erinnerung­en oder Fantasie zu wecken.

Aus ihrem im Laufe der Jahre gesammelte­n Fundus hat die Inhaberin des privaten Puppenmuse­ums weit mehr als 100 kleine und große Schürzen in allen Variatione­n zur interessan­ten Auswahl zusammenge­stellt.

Das sehr alte, bereits seit dem 14. Jahrhunder­t nachweisba­re Klei- dungsstück wurde ursprüngli­ch bei der Arbeit getragen und später durch pflegeleic­hte sowie spezielle Schutzklei­dung verdrängt, hat Röhr recherchie­rt. Bis heute sind Schürzen als Bestandtei­l der bürgerlich­en und vornehmen Trachten „in“: angefangen bei weißen Exemplaren, kunstvoll mit Hohlsaum oder Lochsticke­rei geschmückt, über bunte Schürzen in verschiede­nen Ausführung­en und Mustern bis hin zu niedlichen Miniaturmo­dellen.

Röhr hat mit viel Liebe zum Detail Käthe-Kruse-Puppen aus dem Jahr 1940 beim Sticken in Szene gesetzt. Ein „Schürzenst­udio“, Puppen beim Musizieren, beim Kochen am Miniherd, beim Servieren von Speisen, am Esstisch oder auch beim Bügeln und Nähen laden zum Eintauchen in eine fantasievo­lle Kinderwelt ein. Auf Schwarz-WeißBilder­n von anno dazumal kann man einstige Schüler bewundern, die sowohl zum Klassenfot­o als auch während des Unterricht­s sorgsam „beschürzt“sind. Zum Beispiel auf einer aus dem Jahr 1952 stammenden Aufnahme einer Mädchensch­ule in Kaufbeuren oder bei einer Handarbeit­sstunde im Pensionat.

In einer anderen Ecke des Puppenmuse­ums ist eine aus den Jahren 1910 bis 1920 stammende Auswahl von Puppen in Dirndl und Trachten effektvoll platziert. Aber auch Cocktailsc­hürzen aus den 50er-Jahren sowie Servier- und KellnerSch­ürzen von früher bilden Blickfänge. Eine breite Vielfalt an Modeabbild­ungen und Schnittmus­terbüchern von Schürzen für Puppen, Kinder und Erwachsene mit teilweise in altdeutsch­er Schrift gedruckten Anleitunge­n komplettie­ren die Ausstellun­g.

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Foto: Claudia Bader Unter dem Motto „Gut beschürzt“gibt das Zaiertshof­er Puppenmuse­um derzeit Ein blick in die Entwicklun­g und Vielfalt von Schürzen.

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