Illertisser Zeitung

Union uneins über die Rentenpoli­tik

Kritik aus Bayern an fehlendem Konzept

- Spiegel-Bericht Spiegel. (dpa)

In der Union bahnt sich ein Konflikt über die Rentenpoli­tik an. Einem zufolge will die CDU im Bundestags­wahlkampf auf konkrete Aussagen etwa zum Rentennive­au oder zur Lebensarbe­itszeit verzichten. Aus den Vorarbeite­n der CDU für das gemeinsame Wahlprogra­mm mit der CSU geht demnach hervor, dass nach der Wahl stattdesse­n eine parteiüber­greifende Kommission von Politikern, Gewerkscha­ften und Arbeitgebe­rn den Reformbeda­rf diskutiere­n soll. In der Schwesterp­artei CSU regt sich dagegen Widerstand.

„Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Union zu einem zentralen sozialpoli­tischen Thema wie der Rente keine Aussage in ihrem gemeinsame­n Wahlprogra­mm machen will“, sagte der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der CSU-Landesgrup­pe im Bundestag, Max Straubinge­r, dem

CDU-Generalsek­retär Peter Tauber hatte ausweichen­d auf die Frage geantworte­t, ob die Union mit einem eigenen Rentenkonz­ept in den Wahlkampf ziehen wird. Aus der CDU-Zentrale hieß es daraufhin, dass die Partei in ihrem Programm für die Bundestags­wahl „selbstvers­tändlich“Aussagen zur Rentenpoli­tik treffen werde.

SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz warf der Union mangelnde Klarheit vor. „Was ist eigentlich das Rentenkonz­ept der anderen Seite? Ich kann es euch sagen: unkonkret“, sagte Schulz. Die Sozialdemo­kraten seien immer wieder für angeblich vage Vorschläge kritisiert worden. „Wenn wir nicht konkret genug sind, dann frage ich mich, was eigentlich die Vorschläge der anderen Seite sind.“Schulz verwies darauf, dass die SPD am vergangene­n Mittwoch ihre Rentenplän­e vorgelegt habe. Neben der Absage an eine Erhöhung des Renteneint­rittsalter­s über die geltende Grenze von 67 Jahren sieht das Konzept vor allem vor, das Rentennive­au bis 2030 bei mindestens 48 Prozent zu stabilisie­ren. Die Beiträge sollen bis dahin nicht über 22 Prozent steigen.

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