Illertisser Zeitung

ZDF verliert Champions League

Dass ab der Saison 2018/19 die Königsklas­se nur noch im Pay-TV läuft, dürfte nicht nur die Fans ärgern

- ZDF Sky DAZN ZDF-Intendant Sky Sky DAZN (dpa) DAZN ZDF RTL. SkyKunden ARD Discovery/Eurosport Bierkönig

Für Fußball-Fans wird es teurer: Die Champions League verschwind­et von 2018 an komplett ins Pay-TV. sicherte sich die exklusiven Medienrech­te bis 2021 und arbeitet mit der Streaming-Plattform zusammen, die Sublizenze­n erhält. Der am Dienstag veröffentl­ichte Vertrag stellt eine Zäsur in der Fernseh-Berichters­tattung über Fußball in Deutschlan­d dar. Das ist in dem Bieterverf­ahren leer ausgegange­n. Der öffentlich-rechtliche Sender darf nur noch in der kommenden Saison 18 Spiele im frei empfangbar­en Fernsehen übertragen. „Für die Fußballfan­s ist die Verlagerun­g ... in das Pay-TV eine schlechte Nachricht“, sagte Thomas Bellut. „Europäisch­er Spitzen-Fußball wird zu einem exklusiven Angebot für deutlich weniger Zuschauer als bisher.“Nur in einem Fall gäbe es ein Champions-League-Spiel ohne zusätzlich­e Bezahlung – wenn ein deutscher Verein im Endspiel steht. Im Rundfunk-Staatsvert­rag ist festgelegt, dass das Finale in so einem Fall nicht ausschließ­lich im Pay-TV gezeigt werden darf. Für wäre das mit seinem frei zugänglich­en News-Kanal kein Problem.

Branchen-Experten schätzen, dass das Dreijahres­paket für die Rechte mehrere hundert Millionen Euro kostet. Das Verschwind­en des Wettbewerb­s in den Bezahlbere­ich dürfte neben den Fans auch die Sponsoren der teilnehmen­den Vereine ärgern.

Die Aufteilung der Spiele zwischen und ist noch unklar. Wenn es einzelne Spiele ausschließ­lich auf der Streamingp­lattform zu sehen gibt, müssten

ein zusätzlich­es Abonnement erwerben.

Das kostet bei derzeit 9,99 Euro im Monat. Für das ist der Verlust der Champions League ein weiterer Rückschlag. Der öffentlich-rechtliche Sender verlor – gemeinsam mit der – zuletzt die Olympia-Rechte an

sowie ein großes Paket mit Länderspie­len der Fußball-Nationalma­nnschaft an

„Wir hätten unseren Zuschauern gerne auch über 2018 hinaus die Livespiele der Champions League gezeigt. “, sagte Bellut. „Als beitragsfi­nanzierter Sender gab es dafür allerdings eine klar definierte Obergrenze.

Wir sind auch ohne die Rechte wettbewerb­sstark und haben Alternativ­en.“ als einzige sportliche Betätigung. Dabei ging schon viel verloren. Meistens die Manieren. Oft das Mageninner­e und manchmal die Jungfräuli­chkeit. Die Fußballer der Sportfreun­de Dorfmerkin­gen hatten etwas viel Wertvoller­es als verloren gemeldet: den Pokal des Württember­gischen Fußballver­bandes. Den sicherte sich der Sechstligi­st gegen die Stuttgarte­r Kickers. Der Sieg war gleichbede­utend mit dem Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. Selbstvers­tändlich hatte die Trophäe den Weg in den zusammen mit seinen neuen Besitzern angetreten. Später am Abend – oder auch am frühen Morgen – war der Pokal verschwund­en. Panik.

Der Dorfklub setzte einen verzweifel­ten Aufruf bei Facebook ab. Er kam bei den richtigen an, den Handballer­n des TSV Neusäß. Die hatten den Pokal offenbar verwaist vorgefunde­n und sich seiner angenommen. Nun wurde er wieder den Dorfmerkin­gern übergeben. Nicht alles, was auf Mallorca passiert, bleibt auch auf Mallorca.

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