Illertisser Zeitung

Wie es nach den Flugunfäll­en weitergeht

Ermittlung­en dauern an

- (caj)

Die beiden Unfälle auf dem Illertisse­r Flugplatz am Samstag beschäftig­en die Behörden weiter: Wie berichtet, ermittelt die Polizei, um die Ursachen herauszufi­nden. Die Erkenntnis­se werden an mehrere mit dem Luftverkeh­r betraute, staatliche Einrichtun­gen gehen. Neben dem Luftamt Südbayern ist auch die Bundesstel­le für Flugunfall­untersuchu­ng (BfU) eingebunde­n.

Rückblick: Zunächst war ein Fallschirm­springer am Samstagvor­mittag bei der Landung abgedrifte­t und gestürzt, der Mann zog sich schwere Verletzung­en zu. Später missglückt­e der Start eines Segelflugz­eugs, das daraufhin am Boden mit einem anderen zusammenst­ieß. Verletzt wurde dabei niemand.

Bislang geht der speziell für Luftunfäll­e geschulte Sachbearbe­iter der Illertisse­r Polizei davon aus, dass dem Fallschirm­springer ein Bedienungs­fehler seines Schirms unterlaufe­n ist. Im zweiten Fall müsse der 89-jährige Pilot des Segelflugz­eugs noch vernommen werden, hieß es gestern. Die Ergebnisse wird die Polizei der Staatsanwa­ltschaft vorlegen. Zudem gehen die Ermittlung­sbefunde an mehrere Stellen, die mit dem Luftverkeh­r befasst sind, sagte Franz Mayr, der Leiter der Illertisse­r Polizei.

Eine davon ist das Luftamt Südbayern. In der Behörde verwies man auf die BfU in Braunschwe­ig, die grundsätzl­ich für Flugunfäll­e zuständig sei. Ob die Untersuchu­ngen einleite, sei jedoch deren Sache.

Dazu wird es wohl nicht kommen, sagte ein Sprecher der BfU gestern. Nach geltender Rechtslage gehörten Fallschirm­sprung-Unfälle nicht zum Zuständigk­eitsbereic­h: Letztmalig sei man hier beim Tod des FDP-Politikers Jürgen Möllemann im Jahr 2003 tätig gewesen. Unfälle mit Segelflugz­eugen würden nur dann von der BfU untersucht, wenn dabei ein Mensch getötet oder schwer verletzt werde. „Ansonsten hätten wir viel zu tun“, sagte der Sprecher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany