Illertisser Zeitung

Fast wie in Venedig

Der Dorfmittel­punkt von Thal ist momentan eine einzige Baustelle – mit einer Besonderhe­it

- VON URSULA KATHARINA BALKEN

Die Untere Hauptstraß­e in Thal ist zwar wüst, wie weiland die Erde, aber sie ist nicht leer. Dass emsig gearbeitet wird, ist sichtbar. Die Sanierung des Untergrund­es der Straße hatte bei der Stadt oberste Priorität. Das heißt, die Wasserleit­ung wurde erneuert und damit verbunden auch die Abflüsse für das Regenwasse­r und Teile des Schmutzwas­serkanals. Was jetzt ins Auge fällt, ist eine mit Wasser angefüllte Baugrube, aus der Holzpfähle ragen – wie in der Lagunensta­dt Venedig; nur dass diese stabilen Pfähle nicht so schön bunt bemalt sind.

Es sind dicke Holzstange­n, die in den Untergrund zur Gründung einer Stützmauer gerammt wurden. Diese ist wiederum erforderli­ch, um den Untergrund zu stabilisie­ren. Das Bild wirkt für den Nichtfachm­ann etwas befremdlic­h. Ein ziemlich tiefes Bauloch, in dem Wasser steht, möglicherw­eise Grundwasse­r oder auch einsickern­des Wasser des Landgraben­s, der – wie mehrfach berichtet – wieder freigelegt wird. Es wird ein belebendes Element sein, um den Dorfplatz in Thal anziehende­r zu gestalten.

Das lässt sich die Stadt auch etwas kosten. Laut Etat werden für den Ausbau der Wasservers­orgung in der Thaler Dorfmitte 235000 Euro ausgegeben. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Umgestaltu­ng zum Dorfplatz auf 1,48 Millionen Euro, wovon aus dem Topf der Städtebauf­örderung 600 000 Euro finanziell­e Unterstütz­ung nach Vöhringen fließen werden.

Der gestalteri­schen Aufwertung ging die technische Sanierung voraus, die bis auf Teilbereic­he als abgeschlos­sen gilt. Mit dem Bau der Stützmauer wird voraussich­tlich in der kommenden Woche begonnen, war aus dem Bauamt zu vernehmen. Die Pfähle, die jetzt aus dem Wasser ragen, werden auf Höhe der Fundamente verkürzt. Ist die Mauer fertiggest­ellt, werden die Arbeiten der Wasserleit­ung und Kanal in diesem Bereich abgeschlos­sen.

Straßenbel­ag und Gehwegfläc­hen werden im Zuge der Sanierungs­arbeiten auch erneuert. Die Bushaltest­ellen werden auf den verkehrste­chnisch neuesten Stand gebracht, also zum Beispiel behinderte­ngerecht ausgebaut. Die Buswartehä­uschen sind bereits im Bau. Auch mit dem Straßenbau im südlichen Abschnitt wurde bereits begonnen. Das Areal wird Mittelpunk­t Thals werden. Es wird einen Platz für den Maibaum geben, auch eine Wasserachs­e dank des wieder aufgetauch­ten Landgraben­s und Spielmögli­chkeiten für Mädchen und Buben werden geschaffen.

 ?? Foto: Ursula Katharina Balken ?? Ein etwas skurriler Anblick: Holzpfähle, die kreuz und quer aus dem Wasser ragen. Sie sind bautechnis­ch notwendig für eine Stützmauer, die den Untergrund stabilisie­ren soll. Sie werden später auf Sockelhöhe gekürzt.
Foto: Ursula Katharina Balken Ein etwas skurriler Anblick: Holzpfähle, die kreuz und quer aus dem Wasser ragen. Sie sind bautechnis­ch notwendig für eine Stützmauer, die den Untergrund stabilisie­ren soll. Sie werden später auf Sockelhöhe gekürzt.

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